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DZHK Paper of the Month
Forschungsergebnis erleichtert Risikoeinschätzung bei Myokarditis
Ein Berliner Forscherteam um Sabine Klaassen, Leiterin Klinische Diagnostik am ECRC, hat Gen-Defekte entdeckt, die den Schweregrad einer Herzmuskelentzündung bei Kindern beeinflussen. Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DZHK) hat die Publikation im August als „Paper of the Month“ gewürdigt.
Die Herzmuskelentzündung oder Myokarditis zählt zu den lebensbedrohlichen Erkrankungen, besonders bei Kleinkindern. Für die unterschiedliche Schwere der Verläufe der häufig durch eine Virusinfektion ausgelösten Erkrankung in der jungen Altersgruppe fehlte es bislang an Anhaltspunkten.
Die molekulargenetische Untersuchung von Gewebe- und DNA-Proben aus der Biobank des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler ergab, dass besonders Kleinkinder, die zusätzlich zur Myokarditis an einer dilatativen Kardiomyopathie litten, ein höheres Risiko hatten, eine dauerhafte Herzschwäche zu entwickeln oder sogar daran zu versterben.
Genetische Untersuchungen können helfen
Die Forscher raten daher zur humangenetischen Erweiterung der Diagnostik bei den betroffenen Patientinnen und Patienten. Genetische Untersuchungen können in Zukunft helfen, schwerwiegenden Krankheitsverläufen rechtzeitig vorzubeugen. Näheres zu den Studienergebnissen erfahren sie auch hier.
Die Publikation der Studienergebnisse im Fachjournal Circulation: Genomic and Precision Medicine wurde im August durch das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DZHK) als Paper of the Month ausgezeichnet.
An dem Forschungsprojekt beteiligt waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Experimental and Clinical Research Center der Charité und des Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, der Kliniken für Angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie der Charité und des Deutschen Herzzentrum Berlin und des Kompetenznetz Angeborene Herzfehler.