Wenn die zahnärztliche Behandlung zum Risiko wird., Nationales Register | fotolia.com | patrisyu © Nationales Register | fotolia.com | patrisyu

Pressemitteilung | Medizin und Versorgung

Wissen Sie genug über Ihr Endokarditis-Risiko?

Aufklärung gefährdeter Patienten laut aktueller Studie mangelhaft

Patienten mit angeborenem Herzfehler haben ein erhöhtes Risiko, an einer Endokarditis zu erkranken. Die Entzündung der Herzinnenhaut und der Herzklappen ist keine Lappalie. In einigen Fällen endet sie trotz Behandlung tödlich. Eine aktuelle Studie des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler zeigt: Patienten und Ärzte sollten dringend miteinander reden.

Ein zahnärztlicher Eingriff steht an? Wenn der Patient nicht Bescheid weiß und der Arzt nicht nach einem erhöhten Endokarditis-Risiko fragt, kann aus einer harmlosen Behandlung eine ernste Bedrohung werden.

Eintrittspforte für gefährliche Bakterien

Patienten, deren angeborener Herzfehler mit Hilfe einer biologischen oder einer künstlichen Herzklappe korrigiert wurde, sind in besonders hohem Maße gefährdet, an einer Endokarditis zu erkranken. Das gilt auch für Patienten mit bestehender Zyanose oder Patienten, die bereits eine Endokarditis durchgemacht haben. Verletzungen des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut durch eine Zahnbehandlung können eine Eintrittspforte für die krankheitsauslösenden Bakterien sein.

Empfindliche Informationslücken

Hochrisiko-Patienten wird daher vor einem solchen zahnärztlichen Eingriff die prophylaktische Einnahme von Antibiotika empfohlen. Darüber hinaus sollten eitrige Entzündungen rechtzeitig antibiotisch behandelt werden. Experten raten den Betroffenen außerdem zum Verzicht auf Tattoos und Piercings. Doch wissen die Patienten wirklich darüber Bescheid? Eine aktuelle Studie auf Basis der Daten des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler brachte empfindliche Informationslücken an den Tag.

Nicht ohne kardiologischen Rat

„Ein Viertel der befragten Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler kennt sich weder mit der Erkrankung noch mit der Antibiotika-Prophylaxe aus. Das gilt auch für die Gruppe der Hochrisiko-Patienten“, fasst Oktay Tutarel, Leiter der Studie und Oberarzt am Deutschen Herzzentrum München, zusammen. „Grundsätzlich sollten Sie Ihren Kardiologen fragen, welcher Risikogruppe Sie angehören und wann eine Antibiotika-Prophylaxe sinnvoll ist“, rät der auf die Behandlung von Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler spezialisierte Mediziner. Bei Erkrankungen, die mit hohem Fieber und Schwächegefühl einhergehen, sollte zudem lieber einmal zu viel als zu wenig auch kardiologischer Rat eingeholt werden.

Pressematerialien

Die Pressematerialien stehen Ihnen im Zusammenhang mit Ihrer Berichterstattung zur Forschung am Kompetenznetz Angeborene Herzfehler zur freien Verfügung. Auf Wunsch unterstützen wir Sie bei der Suche nach geeignetem Bildmaterial.


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