Forschen mit uns
MYKKE forscht
Multizentrisches Register für Kinder und Jugendliche bei Verdacht auf Myokarditis
Wie häufig ist die Myokarditis? Wie ist ihr Verlauf und wie oft verursacht die Erkrankung bleibende Schäden? Um betroffene Patienten gut behandeln zu können, muss intensiv zu der seltenen Erkrankung geforscht werden.
Das multizentrische Register MYKKE hilft Forschern, drängende Fragen rund um die entzündliche Herzmuskelerkrankung zu beantworten.

Myokarditis verstehen und behandeln
In kaum einem anderen Bereich der kardiovaskulären Medizin sind bislang so wenige Fortschritte in der Diagnostik und Therapie erzielt worden wie bei der Behandlung der Myokarditis. Die entzündliche Herzmuskelerkrankung ist noch unzureichend erforscht. Insbesondere für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen fehlt es an grundlegenden Informationen zu diagnostischen Kriterien, zur Behandlung und zur Prognose. Forschung in diesem Bereich ist dringend notwendig, um Diagnostik, Therapie und Versorgung standardisieren zu können und den jungen Patientinnen und Patienten besser zu helfen.
-
Wissenschaftliche Details zu MYKKE
Erfahren Sie mehr zu den Hintergründen, Strukturen und zum Aufbau von Mykke.
Messroghli DR, Pickardt T, Fischer M, Opgen-Rhein B, Papakostas K, Böcker D, Jakob A, Khalil M, Mueller GC, Schmidt F, Kaestner M, Udink Ten Cate FEA, Wagner R, Ruf B, Kiski D, Wiegand G, Degener F, Bauer UMM, Friede T, Schubert S; MYKKE Consortium.
Am Heart J. 2017 May;187:133-144. doi: 10.1016/j.ahj.2017.02.027. Epub 2017 Feb 24.
PMID:28454797
zuklappen
Weltweit größtes Register zur Myokarditis-Forschung
Seit 2013 erfasst das bundesweite MYKKE-Register daher systematisch Häufigkeit, Verlauf, Diagnostik und Therapie der Myokarditis bei Kindern und Jugendlichen. Bisher konnten mehr als 350 Patienten eingeschlossen werden. Damit ist MYKKE heute das größte Register zur Myokarditis weltweit.
Erste Auswertungen zeigen schon jetzt, dass jüngere Kinder und Jugendliche häufiger von der Erkrankung betroffen sind. Insbesondere Kinder unter zwei Jahren leiden dabei öfter unter schweren Krankheitsverläufen mit akuter Herzschwäche und sind dann auf intensivmedizinische Maßnahmen, Kreislaufunterstützungssysteme oder Herztransplantationen angewiesen. Auch ist die Sterblichkeit in dieser Altersgruppe deutlich höher.
Verbesserung von Überlebensrate und Lebensqualität
Seit 2017 folgen die am Register teilnehmenden Kliniken einer standardisierten Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen mit Verdacht auf Myokarditis. Für eine wirksamere Therapie und eine entsprechend verbesserte Prognose lassen sich damit im nächsten Schritt verfeinerte Kriterien der Diagnosestellung ermitteln. Zugleich arbeitet MYKKE an einem Myokarditis-Score, der die Diagnosefindung erleichtert.
Darüber hinaus sollen klinische Studien zu einer Standardisierung bei der Behandlung mit Medikamenten und damit zu besseren therapeutischen Ergebnissen beitragen. Ziel der Forschung mit dem MYKKE Register ist die Senkung der Sterblichkeit und die Verbesserung von Prognose und Lebensqualität. Dazu werden gleichzeitig auch Immunologie und Genetik sowie ihr Einfluss auf die Myokarditis untersucht.
Registerservice für Forscherinnen und Forscher
Für die systematische Daten- und Probenerfassung ebenso wie für die Bereitstellung der Daten und Proben für die Forschung sorgt das Nationale Register für angeborene Herzfehler. Das Register berät die teilnehmenden Forscherinnen und Forscher außerdem zu Fragen des Studiendesigns und kümmert sich um die verlässliche Auswahl geeigneter Daten und Proben.
MYKKE wird gemeinsam unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e. V. (DGPK), dem Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC), dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), der Deutschen Herzstiftung, der Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e. V. und vom Kompetenznetz Angeborene Herzfehler.
Bundesweit vollständige Erfassung
Das MYKKE Register ist ein Multicenter-Projekt und nur durch die Teilnahme zahlreicher behandelnder Kliniken und Abteilungen erfolgreich. Bisher sind das 24 kinderkardiologische Kliniken. In das Register sollen bundesweit sämtliche Patienten aufgenommen werden, bei denen die Verdachtsdiagnose Myokarditis gestellt wurde und die zum Zeitpunkt der Diagnosestellung das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Alle kinderkardiologischen Zentren, alle Kinderkliniken sowie alle niedergelassenen Kinderkardiologinnen und Kinderkardiologen in Deutschland können sich an MYKKE beteiligen. Eine Ausweitung auf Zentren in der Schweiz und Österreich ist in Arbeit.
Ihr Ansprechpartner am Kompetenznetz

PD Dr. rer. nat. Thomas Pickardt
Kompetenznetz Angeborene Herzfehler e. V. | Netzwerkzentrale
13353 Berlin