Junge Herzerforscher auf dem Lehrpfad des Nationalen Registers in Bad Oechsen, Nationales Register | Silke Weinsheimer © Nationales Register | Silke Weinsheimer

Glossar

  • 22q11

    Deletionssyndrom 22Q11

    Beim Deletionssyndrom 22q11 handelt es sich um eine Veränderung in den Erbanlagen. Das lateinische Wort „Deletion“ bedeutet Löschung. An einer bestimmten Stelle im Erbgut, die mit „22q11“ bezeichnet wird, fehlt ein winziges Stück der Erbinformation. Zu den darunter zusammengefassten Krankheiten zählen zum Beispiel das Velokardiofaziale Syndrom (VCFS oder Shprintzen-Syndrom) oder das DiGeorge-Syndrom. Die Lebenserwartung ist bei den meisten Betroffenen weitgehend normal, sofern nicht ein schwerwiegender Herzfehler oder eine schwere körperliche Abwehrschwäche bestehen.

  • 6-er Code

    National und international anerkannter Code für Diagnosen, Prozeduren und Krankheitszustände von AHF. Dieser IPCC-Code wird von der http://ipccc.net/ regelmäßig gepflegt.

  • Ablation 

    Von lateinisch ablatio (Abtragung, Ablösung). Steht für das Entfernen von Körpergewebe, etwa auch die Verödung von Reizleitungsbahnen, die Herzrhythmusstörungen erzeugen, durch einen spezielen Kathetereingriff.

  • ACE-Hemmer

    Angiotensin-converting-enzyme

    Blutdruckregulierendes Medikament zur Behandlung von Herzinsuffizienz. 

  • Adam-Stokes Anfall

    Kurzzeitiger Bewusstseinsverlust als Folge einer starken Pulsverlangsamung. 

  • Agenesie

    Fehlende Anlage von Körperorganen.

  • AHF

    Abkürzung für Angeborene Herzfehler.

  • AICD/ICD

    Automatischer implantierbarer Cardioverter/Defibrillator: Spezielles Herzschrittmacher-Aggregat, das lebensgefährliches Herzrasen erkennt und stoppt.

  • Akzessorische Leitungsbahn

    Zusätzliche elektrische Leitungsbahn (Reizleitungssystem) zwischen Vorhöfen und Herzkammern (z.B. Kent-Bündel); Fehlfunktion kann zu Herzrasen führen. 

  • Akzidentelles Herzgeräusch

    Blutströmungsgeräusch im Herzen ohne krankhafte Bedeutung. 

  • Allel

    Unterschiedliche Formen eines Gens. Allel ist gleichbedeutend mit dem Begriff Gen, wenn dieser sich auf eine bestimmte DNA-Sequenz (DNA-Abfolge) bezieht. Im Genom gibt es immer zwei Allele, jeweils eines aus dem mütterlichen und eines aus dem väterlichen Chromosom. Sie stehen in Wechselwirkung miteinander. Ein Allel kann sich dominant gegenüber einem anderen verhalten und bestimmt damit die Ausprägung eines Merkmals. Es kann unterliegen, sich rezessiv verhalten, oder beide Allele verhalten sich intermediär, sind also beide an der Ausprägung eines Merkmals beteiligt.

  • Allograft

    Von griechisch allo ‚anders‘ und englisch graft ‚Transplantat‘. Transplantiertes Gewebe, wie zum Beispiel eine klappentragende Gefäßprothese (Conduit), das von einem genetisch nicht identischen Spender der selben Art, also bei einem Menschen nicht etwa vom Zwilling, sondern von einem anderen Menschen stammt. Der Begriff wird im Gegensatz zum Heterotransplantat (englisch Xenograft) verwendet, das von einem artfremden Spender stammt. 

  • Anastomose

    Angeborene oder operativ angelegte Verbindung zwischen zwei Gefäßen, z. B. Glenn-Anastomose.

  • Aneurysma

    Gefäßerweiterung, z. B. der Hauptschlagader (Aorta). 

  • Angina pectoris

    Brustenge, Herzenge, verursacht durch mangelnde Sauerstoffversorgung des Herzmuskels. Kann Symptom eines Herzfehlers sein. 

  • Angiokardiographie

    Darstellung von Herzhöhlen, großen Gefäßen, Herzklappen und Herzkranzgefäßen mittels Röntgenkontrastmittel während der Herzkatheteruntersuchung.

  • Angioplastie

    Verfahren zur Beseitigung einer Gefäßverengung mittels Spezialkathetertechnik (Ballondilatation).

  • Anonymisierung

    Bei der Anonymisierung von Daten werden Daten so verschlüsselt (kodiert), dass sie keiner bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person zugeordnet werden können.

  • Antiarrhythmika

    Oberbegriff für Medikamente, die zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden können.

  • Antikoagulation

    Von griechisch anti ‚gegen‘ und lateinisch koagulatio ‚Zusammenballung, Gerinnung‘, beschreibt die vorbeugende (präventive) Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten zur Verhinderung von Blutgerinnseln.

  • Aorta

    Auch Hauptschlagader bzw. große Körperschlagader genannt.

  • Aortenbogen

    Oberster Teil der Aorta; hier zweigen die Gefäße zum Kopf und den Armen ab. 

  • Aortenisthmus

    Aortenenge, 3. Abschnitt des Aortenbogens; Übergang vom Aortenbogen zur absteigenden Aorta (Körperschlagader). 

  • Aortenisthmusstenose

    Angeborene Verengung am Übergang des Aortenbogens in die absteigende Aorta. 

  • Aortenklappe

    Herzklappe zwischen linker Herzkammer und Hauptschlagader; Taschenklappe mit 3 Taschen, verhindert in der Erschlaffungsphase des Herzmuskels das Zurückfließen des Blutes in die linke Herzkammer. 

  • Aortenklappenatresie

    Angeborenes Fehlen der Aortenklappe.

  • Aortenklappeninsuffizienz

    Undichtigkeit bzw. mangelhaftes Schließen der Aortenklappe, als Folge fließt ein Teil des Blutes von der Aorta in die linke Herzkammer zurück. 

  • Aortenklappenstenose

    Aortenstenose.

  • Aortenstenose

    Verengung der Aortenklappe (in 80 Prozent der Fälle) oder der Aorta oberhalb (supravalvulär) bzw. unterhalb (subvalvulär) der Aortenklappe.

  • Aortenwurzel

    Ursprungsteil der Körperschlagader (=Aorta). 

  • Aortopulmonales Fenster

    Angeborene Kurzschluss-Verbindung zwischen Aorta und Lungenschlagader unmittelbar oberhalb der Klappen. 

  • APGAR-Score

    Der APGAR-Score, auch APGAR-Index genannt, ist ein Punkteschema, mit dem sich der klinische Zustand von Neugeborenen standardisiert beurteilen lässt. Das Schema wurde Anfang der fünfziger Jahre von der US-amerikanischen Anästhesistin und Chirurgin Virginia Apgar entwickelt und später nach ihr benannt. Die fünf Buchstaben dienen dabei auch als Merkhilfe für die fünf Kriterien des Punkteschemas: Atmung, Puls, Grundtonus, Aussehen und Reflexe.

  • Apnoe

    Atemstillstand. 

  • Apoplexie

    Gehirnschlag, Schlaganfall; Blutung in einer Hirnregion, Hirninfarkt.

  • Aristotle Score

    Der im Rahmen eines internationalen Projektes von 50 Kinderherzchirurgen aus 23 Ländern geschaffene Aristotle Score erlaubt es seit 2004, Qualität in der Kinderherzchirurgie komplexbezogen und vergleichend abzubilden, um auf diese Weise verlässliche Anhaltspunkte für optimale Verfahren und Behandlungswege zu gewinnen. Anhand der Evaluierungsmethode kann jedes Herzzentrum seine Resultate im Vergleich mit anderen teilnehmenden Institutionen analysieren. Dazu wurde für jeden einzelnen Eingriff auf der Basis internationaler Nomenklaturen ein seiner jeweiligen Komplexität entsprechender Basis-Score ermittelt. Dieser errechnet sich aus der Addition der Faktoren Mortalitätsrisiko, Morbiditätsrisiko und technischer Schwierigkeitsgrad. Der ergänzende Comprehensive Score berücksichtigt zusätzlich patientenspezifische Charakteristika in Form von prozedurabhängigen und prozedurunabhängigen Faktoren.

  • Arteria pulmonalis

    Pulmonalarterie

    Lungenschlagader, führt das sauerstoffarme Blut von der rechten Herzkammer in die Lunge. 

  • Arteria subclavia

    Schlüsselbeinarterie, versorgt die Arme mit sauerstoffreichem Blut. 

  • Arterie

    Schlagader, von Herzen wegführendes Blutgefäß.

  • Arterielle Switch-Operation

    Korrekturoperation für die Transposition der großen Arterien. Die vertauschten Gefäße werden vom Herzen getrennt und umgekehrt wieder angenäht, wobei auch die Herzkranzgefäße umgepflanzt werden müssen. 

  • Arterielles Blut

    Sauerstoffreiches Blut; kommt aus der Lunge über die Lungenvenen in die linke Herzhälfte, dann über die Aorta in den Körper. 

  • Arteriolen

    Arteriolen sind kleinste Blutgefäße im menschlichen Körper. Sie zweigen von den größeren vom Herzen wegführenden Arterien ab, regulieren den Blutfluss durch das Kapillarbett und steuern damit den Blutdruck im gesamten Kreislauf. Dafür sind die Arteriolen mit einer muskulären Wand ausgestattet, die sie je nach Bedarf kontrahieren oder erschlaffen lassen können. Ihr Pendant sind die Venolen, die von den zum Herzen hinführenden Venen abzweigen.

  • Arteriotomie

    Operative Eröffnung einer Arterie, z. B. für Herzkatheter. 

  • ASD

    Vorhofseptumdefekt. Defekt in der Scheidewand, die normalerweise die Vorhöfe voneinander trennt. 

  • Asphyxie

    Sauerstoffmangel, z. B. durch Verlegung oder Blockierung der Atemwege; kann bei Neugeborenen zu schweren zerebralen Schäden führen. 

  • Aspirin-Abkömmlinge

    Medikamente, die die Verklumpung von Blutplättchen hemmen und damit das Risiko einer Gerinnselbildung senken. 

  • Astrup

    Blutgasanalyse (z. B. Sauerstoff) von arteriellem Blut. 

  • Asystolie

    Herzstillstand, Aussetzen der Herztätigkeit.

  • Atresie

    Das Fehlen eines Organbereiches.

  • Atrial

    Vom Herzvorhof (= Atrium) ausgehend, den Vorhof betreffend. 

  • Atriale Switch-Operation

    Atriale Switch-Operation, auch Vorhofumkehr-Operation. Vor Einführung der arteriellen Switch-Operation war das von dem schwedischen Kardiochirurgen Åke Senning entwickelte und durch den kanadischen Herzspezialisten William Mustard modifizierte Verfahren Therapie der Wahl bei Patienten mit einer Transposition der großen Arterien (TGA). Dabei wird ein Flicken (Patch) aus Fremdmaterial oder aus eigenem Vorhofgewebe innerhalb der Vorhöfe so eingenäht, dass das sauerstoffarme Blut über einen Tunnel in den morphologisch linken Ventrikel und über diese in die Pulmonalarterie fließen kann und das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge über den Tunnel zum morphologisch rechten Ventrikel und zur Aorta gelangt.

  • Atrioseptektomie

    Lebenserhaltende chirurgische Vergrößerung eines Vorhofscheidewanddefektes.

  • Atriotomie

    Chirurgische Eröffnung eines Herzvorhofes. 

  • Atriumseptumdefekt

    Vorhofscheidewanddefekt. Siehe auch ASD.

  • Auskultation

    Abhören der Körpergeräusche (Herzgegend und angrenzende Gefäße) mit dem Stethoskop. 

  • Autograft

    Eigenes Transplantat, z. B. eigene Pulmonalklappe als Ersatz für defekte Aortenklappe.

  • Autoimmunerkrankungen

    Bei Autoimmunerkrankungen handelt es sich um eine Fehlfunktion des Immunsystems, bei der der Körper eigenes Gewebe angreift.

  • AV-Block

    Unterbrechung der Reizleitung zwischen Vorhöfen und Herzkammern; Herzrhythmusstörung, drei Grade: 1.Grades - AV-Leitungsverzögerung, 2.Grades - teilweiser AV-Block (nicht jede Vorhofaktion wird auf die Herzkammern übergeleitet), 3.Grades - vollständiger AV-Block. 

  • AV-Kanal komplett

    Kombinierte Fehlbildung des Herzens im Bereich von Vorhof, Kammer und Scheidewand, bei der es zu offenen Verbindungen der Vorhöfe und Herzkammern kommt; fachlich korrekt AVSD - Atrioventrikulärer Septumdefekt genannt.

  • AV-Klappen

    Segelklappen; Klappen zwischen Vorhöfen und Herzkammern: Trikuspidalklappe (3 Segel): rechte Herzseite, Mitralklappe (2 Segel): linke Herzseite. 

  • AV-Knoten

    Atrioventrikularknoten; Teil des Reizleitungssystems des Herzens; am Übergang von den Vorhöfen zu den Kammern gelegen.

  • AVSD- Atrioventrikulärer Septumdefekt

    Scheidewanddefekt, der sich kontinuierlich vom Vorkammer- bis in den Kammerbereich erstreckt, beide AV-Klappen sind in unterschiedlichem Ausmaß mit betroffen.

  • Azidose

    Bei einer Azidose, von lateinisch acidum, Säure, handelt es sich um eine Störung des Säure-Basen-Haushaltes im Körper, die ein Absinken des pH-Werts im Blut bewirkt. Der Referenzbereich für den pH-Wert im Blut liegt beim Menschen zwischen 7,35 bis 7,45. Liegt der pH-Wert im Blut unterhalb von 7,35, spricht man von einer Azidose.

  • Azyanotischer Herzfehler

    Herzfehler, bei dem keine Zyanose (= Blausucht) auftritt, z. B. Vorhof-, Kammerscheidewanddefekt, offener Ductus arteriosus, Pulmonalstenose. 

  • Baffle

    Aus Perikard- oder Kunststoffgewebe bestehender Flicken, wird bei der Vorhofumkehr-Operation (Senning- oder Mustard-Operation bei TGA) so eingesetzt, dass der Blutstrom aus den Hohlvenen zur linken Herzkammer, der aus den Lungenvenen zur rechten Herzkammer geleitet wird. 

  • Ballonatrioseptostomie

    Atrioseptostomie, Rashkind-Manöver. 

  • Ballondilatation

    Während einer Herzkatheteruntersuchung werden mit einem aufblasbaren Ballon Engstellen an Gefäßen oder Klappen aufgeweitet (dilatiert). 

  • Ballonkatheter

    Hohlsonde aus Kunststoff (Katheter), an deren Spitze ein unterschiedlich langer, anliegender Ballon befestigt ist, der aufgedehnt werden kann. Dient überwiegend zur Erweiterung von Gefäß- oder Klappenverengungen (Ballondilatation). 

  • Banding/Bändelung

    Operativ angelegte Einschnürung des Lungenschlagaderstammes mit Teflonband, um einen hohen Blutdruck von den Lungengefäßen fernzuhalten und einer Gefäßveränderung vorzubeugen.

  • BDAT

    Daten von Bioproben (z.B. Blut, Speichel, Gewebe).

  • BDAT-DB

    Datenbank des Nationalen Registers, in der ausschließlich Daten von Bioproben gespeichert sind.

  • Belastungs-EKG

    Elektrokardiogramm-Aufzeichnung unter definierter Stufenbelastung während Fahrradfahren oder Laufband.

  • Bi-plane Ejektionsfraktion

    Die Ejektionsfraktion (von lateinisch e- = aus, iacere = werfen und fractio = Bruchstück, Anteil) bezeichnet die Menge des Blutes, die bei der Kontraktion des Herzmuskels aus der Herzkammer ausgestoßen wird. Dabei lassen sich aus dem am Ende der Entspannungs- und Füllungsphase in der Herzkammer vorhandenen Blutanteil (auch als enddiastolisches Volumen bezeichnet)und dem am Ende der Auswurfphase in der Herzkammer vorhandenen Blutanteil (auch als endsystolisches Volumen bezeichnet) Rückschlüsse auf den Zustand der Herzkammern und ihre Funktion für das Herz- und Kreislaufsystem ziehen. Da die genannten Volumina, also das enddiastolische und das endsystolische Volumen, mittels Echokardiografie oder auch MRT in zwei Ebenen bestimmt werden, spricht man auch von biplan.

  • Bikuspide Aortenklappe

    Fehlbildung der Aortenklappe mit zwei anstatt normalerweise drei Klappentaschen.

  • Biobank

    In einer Biobank werden Proben und medizinische Daten langfristig aufbewahrt und für zukünftige Forschungsprojekte bereit gehalten. Wissenschaftliche Untersuchungen der Proben helfen dabei, Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Erkrankungen verbessern zu können. Biobanken sind zu einem wichtigen Instrument der Forschung geworden.

  • Biobank des Nationalen Registers

    In der Biobank des Nationalen Registers werden Probenspenden (Blut, Speichel und Gewebe) gelagert und für die Grundlagenforschung zu angeborenen Herzfehlern bereit gestellt.

  • Biologische Herzklappe

    Herzklappenprothese aus ehemals lebendem Gewebe.

  • Biomarker

    Biomarker sind messbare und bewertbare biologische Substanzen etwa im Blut wie zum Beispiel Gene, Hormone oder Enzyme, die Aufschluss über biologische Prozesse im Körper und damit wichtige Hinweise zum Gesundheitszustand eines Patienten geben.

  • Bioprothese

    Aus ehemals lebendem Gewebe hergestellte Prothese (z.B. Schweineklappen). 

  • Biopsie

    Biopsie, von griechisch bíos „Leben“ und ópsis „Sehen“ ist ein chirurgischer Eingriff zur Entnahme und Untersuchung einer kleinen Menge von Gewebe aus einem lebenden Organismus.

  • Biventrikulär

    Beide Herzkammern betreffend.

  • Blutdruck

    Siehe auch RR. Der in den Blutgefäßen vorhandene Druck, basierend auf Pumptätigkeit des Herzens und Gefäßwiderstand. Angabe: z.B. RR=120/80 mmHg (=systolischer/diastolischer Wert). 

  • Blutgerinnsel

    Auch Thrombus genannt. Geronnenes Blut innerhalb eines Gefäßes oder im Herz.

  • Bluthochdruck

    Auch Hypertonie genannt. Erhöhung des Blutdruckes über bestimmte Werte hinaus. 

  • Blutprobe

    Aus der Blutprobe werden für genetische Studien am Kompetenznetz Angeborene Herzfehler die Erbsubstanz DNA oder, je nach Fragestellung, auch andere Substanzen wie RNA oder Proteine für die Forschung mit Biomarkern gewonnen.

  • Bruttoinlandsprodukt

    Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gibt den Gesamtwert aller Güter, also Waren und Dienstleistungen, an, die während eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft als Endprodukte her- oder bereitgestellt wurden.

  • Cava

    Siehe Vena cava.

  • Cavapulmonale Anastomose

    Operative Gefäßverbindung zwischen oberer Hohlvene und der Lungenschlagader zur Verbesserung der Lungendurchblutung bei angeborenem Herzfehler.

  • CHARGE-Syndrom

    Vom CHARGE-Syndrom spricht man, wenn verschiedene Organe von Fehlbildungen betroffen sind. Das sind: C = Coloboma bzw. Kolobom, Fehlbildung des Auges und damit einhergehende Sehstörungen, H = Herzfehler, A = Atresie, Verschluss der Nasengänge,  R = Retardiertes Wachstum und Entwicklungsverzögerung, G = Geschlechtsorgan-Anomalien, E = Ear, Ohrfehlbildungen.

  • Chromosom

    von griechisch chroma (Farbe) und soma (Körper): Bestandteil der Zelle, der die Erbinformation trägt. Es enthält die DNA, auf der die Gene codiert sind, und viele Proteine. Ihr Name "Farbkörper" rührt daher, dass sie sich mit basischen Farbstoffen anfärben lassen. Während der Teilung des Zellkerns, auch Mitose oder Meiose genannt, sind Chromosomen lichtmikroskopisch sichtbar.

  • Chromosomenanomalie

    Chromosomenanomalien, auch Chromosomenaberrationen (von lateinisch aberrare, abweichen) genannt, sind lichtmikroskopisch sichtbare strukturelle oder zahlenmäßige Veränderungen der Bestandteile der Zelle, die die Erbinformation tragen.

  • Chromosomensatz

    Gesamtzahl der Chromosomen einer Zelle. Körperzellen haben einen zweifachen (diploiden) Satz, jeweils 23 mütterliche und 23 väterliche Chromosomen. Jedes Gen bzw. Allel ist damit zwei Mal vorhanden.

  • Chylothorax

    Ansammlung von Lymphflüssigkeit (Chylus) im Brustraum durch Verletzung eines Lymphganges.

  • Coarctation

    Einengung, meist in Zusammenhang mit der Aortenisthmusstenose als „Coarctatio aortae“ benutzt. 

  • Coil

    Metallspirale, wird zur Erzeugung eines Gefäßverschlusses eingesetzt, dort bildet sich ein Thrombus. 

  • Coil-Embolisation

    Von englisch to coil (sich winden) Verschluss von Gefäßen (Embolisation) mit Hilfe einer Metallspirale mittels Herzkathetertechnik (z.B. beim Ductus arteriosus Botalli). 

  • Compliance

    Compliance bedeutet im engeren Sinne die Einhaltung von Regeln und Gesetz. In der Medizin beschreibt der Begriff die Bereitschaft von Patientinnen und Patienten, aktiv an Behandlungsmaßnahmen mitzuwirken.

  • Computertomographie

    Kurz CT. Nichteingreifende bildgebende Methode (Röntgen-Schichtuntersuchung) vor allem zur Darstellung von Größe und Struktur innerer Organe und des Knochengerüsts. 

  • Conduit

    Auch Konduit: Künstliche Gefäßprothese, die eine Herzkammer mit einem Gefäß verbindet. Diese Implantate wachsen nicht mit. Es gibt sie mit und ohne Klappenprothesen.
     

  • Conjoint-Analyse

    Die Conjoint-Analyse geht auf eine in der Psychologie entwickelte Methode zurück, die mehrere statistische Variablen und Zufalls-Variablen zugleich untersucht. Das Verfahren wurde in den siebziger Jahren von der modernen Markt- und Konsumforschung aufgegriffen.

    Die Conjoint-Analyse beruht auf Umfragen, bei denen der jeweilige Fragegegenstand in seine Eigenschaften und Merkmale untergliedert wird. Die Befragten legen in mehreren Umfrageschritten durch ihre Antworten fest, welches Gewicht diese für ihre jeweilige individuelle Lebenssituation haben.

    Auf diese Weise lässt sich sowohl erkennen, auf welche Aspekte es für den Einzelnen ankommt, als auch welche Erwartungen insgesamt jeweils vorherrschen. Im Ergebnis können so entsprechende Erwartungs- und Anforderungsmuster bestimmt werden, die nach Gruppen sortiert verdeutlichen, wie ein Angebot gestaltet werden muss, damit es auch in Anspruch genommen wird.

  • Copy Number Variations

    Copy Number Variations (CNVs). Dabei handelt es sich um jeweils einzigartige Abweichungen der Anzahl der Kopien eines bestimmten Gens innerhalb des Genoms. Eigentlich liegt jedes Gen in zwei Kopien vor, je einer Kopie pro Chromosomensatz. Bei so genannten CNVs jedoch ist entweder nur eine Kopie vorhanden (Gen-Deletion) oder es liegen drei, vier oder mehr Kopien (Gen-Duplikation) vor, oder es fehlen Gene. Kopienzahl-Varianten sind eine der Ursachen für unsere individuelle Einzigartigkeit. Sie können auch Auswirkungen auf die Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen haben.

  • Cor triatriatum

    Es existieren quasi drei Vorhöfe; meist wird der linke Vorhof durch eine durchbrochene Scheidewand in einen oberen Teil (hier münden die Lungenvenen) und einen unteren Teil (hierin befindet sich die Mitralklappe) geleitet.  

  • CT

    Computertomographie.

  • De-Banding

    Lösung einer operativ angelegten Einschnürung des Lungenschlagaderstammes (Banding).

  • Deep Learning Algorithmen

    Deep Learning Algorithmen spielen die Hauptrolle beim maschinellen Lernen, einer der häufigsten Techniken der Künstlichen Intelligenz. Bei Deep Learning Algorithmen handelt es sich um selbstadaptive, das heißt ohne Zutun von außen anpassungsfähige, Rechenvorgänge, die in der Lage sind, vielschichtige Datenstrukturen zu erkennen, auszuwerten und aus ihnen zu lernen, um spezielle Aufgaben oder Probleme zu lösen.

  • Defibrillation

    Maßnahme zur Überführung eines schnellen Herzschlages (Herzrasen), in einen normalen Herzrhythmus, z.B. im Rahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung.

  • Defibrillator

    Ein Defibrillator ist ein medizinisches Gerät, das durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen behebt.

  • DEGUM

    Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin. http://www.degum.de/index.html

  • Deiodinasen

    Deiodinasen sind Enzyme, die bei der Aktivierung oder Inaktivierung der Schilddrüsenhormone beteiligt sind, indem sie die Freisetzung von Iod etwa aus dem Molekülverbund des Schilddrüsenhormons Thyroxin, kurz T4, beschleunigt.

  • Dextrokardie

    Angeborene Verlagerung des Herzens auf die rechte Brustseite.

  • Diagnose

    Von altgriechisch diágnosis (Unterscheidung, Entscheidung). Feststellung bzw. Bestimmung einer angeborenen Erkrankung oder erworbenen Erkrankung durch den Arzt.

  • Diagnostik

    Der medizinische Weg zur Diagnose, die Erhebung und Gesamtschau von Befunden, wird als Diagnostik bezeichnet.

  • Diastole

    Entspannungsphase des Herzens. Der Herzmuskel erschlafft und die Kammern füllen sich mit Blut. Dabei wird das Blut über die Lungenvenen aus den Vorhöfen in die Kammern angesaugt. Am Ende der Diastole pumpen die Vorhöfe das Blut aktiv in die Kammern.

  • Diastolischer Blutdruck

    Unterer Blutdruckwert z.B. 120/80 mmHg.

  • DiGeorge-Syndrom

    Das Syndrom wird 22q11.2-Deletions-Syndrom genannt und ist eine Chromosomenanomalie mit angeborenen Fehlbildungen. Es treten Fehlbildungen des Herzens, des Gaumens, des Gesichtes auf. Die Betroffenen haben meistens eine verzögerte Entwicklung und Immunschwäche.

  • Digitalis

    Ursprünglich aus der Fingerhutpflanze gewonnenes Medikament (Digitalisglykoside Digoxin und Digitoxin), das die Herzleistung erhöhen und den Herzrhythmus beeinflussen kann.

  • Digoxin 

    s. Digitalis 

  • Dilatation

    1. Erweiterung der Herzkammern oder der Hauptschlagader. 2. Aufweitung von Engstellen an Gefäßen und Klappen (Ballondilatation). 

  • Dilatative Kardiomyopathie

    Herzmuskelerkrankung mit deutlicher Erweiterung der linken oder beider Herzkammern und Einschränkung der Pumpfunktion.

  • Diuretika

    Harntreibende Medikamente; bewirken durch Entwässerung des Körpers Ödemabbau und senken die Herzbelastung.

  • DIV

    Steht für Double Inlet Ventricle. Singulärer Ventrikel; Unterscheidung nach DILV (Double Inlet Left Ventricle) oder DIRV (Double Inlet Right Ventricle), je nach dem von welchem Typ (linke/rechte Kammer) die Herzkammer ist. 

  • DNA

    Desoxyribonukleinsäure (deutsch kurz DNS, englisch DNA für deoxyribonucleic acid) ist eine Nukleinsäure, die sich aus einer Kette von vielen Nukleotiden zusammensetzt. Die DNA ist der Träger der Erbgutinformation.

  • DNA-Sequenzierung

    Methode, um die Basenabfolge eines DNA-Stranges zu bestimmen

  • DOAKs

    Direkten orale Antikoagulantien

    DOAK lautet die deutsche Abkürzung für „direkte orale Antikoagulantien“, im Englischen novel oral anticoagulants (NOACs) für neuartige orale Antikoagulanzien bzw. nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulanzien. Die modernen Gerinnungshemmer sind erst seit 2010 auf dem Markt und stellen eine Alternative zu den herkömmlichen Gerinnungshemmern dar, den sogenannten Vitamin K-Antagonisten (s. VKAs). DOAKs wirken unmittelbar auf bestimmte Gerinnungsfaktoren ein und hemmen diese, während VKAs in der Leber in die biochemischen Prozesse der Bildung von Gerinnungsfaktoren eingreifen.

  • Drainage

    Ableitung von überschüssiger Flüssigkeit, z.B. Wund- und Lymphflüssigkeit, mittels Schläuchen; z.B. Thoraxdrainage, damit die Lungen nach einer Operation ausreichend Platz zur Entfaltung haben.

  • Druckgradient

    Unterschied in der Höhe des Blutdrucks vor und hinter einer Verengung (= transstenotisch) oder einer Klappe (= transvalvulär). 

  • DSGVO

    Datenschutzgrundverordnung

    Die Abkürzung DSGVO steht für Datenschutzgrundverordnung. Die Datenschutzgrundverordnung der EU ist seit dem 25. Mai 2018 in Kraft. Sie regelt, wie die privaten Daten von Einzelpersonen durch Unternehmen und Institutionen erfasst und gehandhabt werden dürfen. Die in der DSGVO enthaltenen Gesetze sollen einen besseren Schutz der Persönlichkeitsrechte des Einzelnen gewährleisten. So dürfen alle Informationen nur noch mit Zustimmung der betreffenden Person gesammelt werden. Diese Zustimmung kann jederzeit widerrufen werden. Auch setzt die DSGVO stärkere Anreize für die „Pseudonymisierung“ von Daten, wie sie am Nationalen Register für angeborene Herzfehler (NRAHF) eingesetzt wird. Pseudonymisierung bedeutet, dass Identifikationsmerkmale wie zum Beispiel der Name durch ein Pseudonym – etwa einen mehrstelligen Zahlencode wie am NRAHF – ersetzt werden. Auf diese Weise lassen sich große Datenmengen ohne Personenbezug und deswegen besonders datenschutzsicher verarbeiten. Häufige Fragen zur DSGVO beantwortet etwa das Bundesministerium des Innern und für Heimat.

  • Ductus arteriosus

    Verbindung zwischen der Lungenschlagader und der Aorta beim Fötus, die im fetalen Kreislauf den Blutübertritt von rechts (Lungenkreislauf) nach links (Körperkreislauf) zulässt. Da die Lunge im vorgeburtlichen Stadium noch keine Luftzufuhr erhält und somit auch noch nicht funktionell durchblutet wird, fließt das Blut über das Foramen ovale in den linken Vorhof und durch den Ductus arteriosus (oder auch Ductus arteriosus Botalli) aus der Lungenschlagader in die Aorta. Das Foramen ovale verschließt sich normalerweise in den ersten Tagen oder Wochen nach der Geburt.

  • Dyspnoe

    Atemnot, Kurzatmigkeit. 
  • EACTS

  • Ebstein-Anomalie

    Bei der Ebstein-Anomalie handelt es sich um eine Fehlbildung der Trikuspidalklappe mit Verlagerung des Ansatzes der Klappensegel in die Tiefe der rechten Herzkammer. 

  • Echokardiografie

    Die Echokardiografie oder Ultraschallkardiografie (UKG) ist ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall.

  • EEG

    Kürzel für Elektroenzephalographie, Messung und Aufzeichnung der Aktionsströme des Gehirns mittels Elektroden.

  • eGK

    elektronische Gesundheitskarte

  • Eigenblutspende

    autologe Transfusion

    Bluttransfusion von Eigenblut bzw. aufbereiteten Eigenblutbestandteilen. Patienten können sich vor langfristig geplanten, blutreichen Operationen eigenes Blut abnehmen lassen, um es sich - falls notwendig - während der Operation zuführen zu lassen.

  • Eisenmenger-Syndrom

    Späteres Auftreten einer Zyanose bei Herzfehlern, die anfangs nicht mit Zyanose verbunden sind, z. B. Vorhof- oder Kammerscheidewanddefekt mit schwerem Bluthochdruck der Lunge. 

  • Ejektionsfraktion

    Anteil des Blutvolumens einer Herzkammer, der während der Anspannungsphase (Systole) ausgeworfen wird. Normal sind über 65 Prozent.

  • EKG

    Siehe Elektrokardiographie. 

  • Elektroden

    Kontaktplättchen auf der Haut, die körpereigene elektrische Ströme weiterleiten (z.B. beim EKG).

  • Elektrokardiographie

    Kurz EKG. Durch das Anlegen von Elektroden auf der Brust werden elektrische Potentiale vom schlagenden Herzen empfangen und als sog. Herzstromkurve aufgezeichnet (= Elektrokardiogramm).

  • Elektrokardioversion

    Dabei handelt es sich um eine Maßnahme zur Wiederherstellung des normalen Herzschlags bei Herzrhythmusstörungen wie z.B. Vorhofflimmern. Ziel ist es, den Herzrhythmus wieder in den Sinusrhythmus, also in den normalen, regelmäßigen Herzschlag, zurückzuführen.

  • Elektrophysiologische Untersuchung

    Kurz EPU. Ein Test, bei dem Elektroden mittels speziellem Herzkatheter in das Herz geschoben werden, um elektrische Signale im Herzen zu messen; ermöglicht Ableitung von elektrischen Aktionen des Herzmuskels, dient der Analyse von Herzrhythmusstörungen und der Feststellung wie gut ein AICD-System arbeitet.

  • Embolie

    Plötzlicher Verschluss eines Blutgefäßes durch verschleppte bzw. eingeschwemmte Blutgerinnsel.

  • Embryonalphase

    Die Embryonalphase, auch Embryonalperiode, umfasst die ersten acht Wochen der Schwangerschaft, in denen sich die inneren Organe ausbilden. Ab der neunten Woche nach der Empfängnis schließen sich die Monate der vorgeburtlichen Fetalperiode an.

  • Endokard

    Innerste Herzwandschicht, Herzinnenhaut. 

  • Endokarditis

    Entzündung der Herzinnenhaut. Ursache sind meist eingedrungene Bakterien, die sich an Stellen mit unnatürlicher Blutverwirbelung festsetzen und z.B. vorgeschädigte Herzklappen zerstören können.

  • Endokarditisprophylaxe

    Bei Patienten mit bestimmten angeborenen oder erworbenen Herzfehlern sollte bei chirurgischen Eingriffen (z.B. Zahnbehandlung, Mandelentfernung, Spaltung von Abszessen) vorsorglich eine Behandlung mit Antibiotika durchgeführt werden. 

  • Endorganerkrankungen

    Erkrankungen, die die Schädigung wichtiger, vom Kreislaufsystem versorgter Organe (Herz, Gehirn, Lunge, Nieren, Augen) verursachen.

  • Endothel

    Dünne Zellschicht zur Auskleidung der Herzhöhlen und Blutgefäße. 

  • epigenetisch

    Der Begriff bezieht sich auf die Epigenetik, deren Name sich aus dem altgriechischen Wort epi = auf, darüber, darauf (örtlich und zeitlich), bei, [da]neben und dem Begriff Genetik ableitet. Die Epigenetik untersucht und beschreibt die Faktoren und Mechanismen, die zu einer stärkeren oder schwächeren Aktivität (bis hin zum An- und Abschalten) von Genen führen, ohne dass sich die Sequenz dieser Gene, der genetische „Bauplan“, durch Mutationen verändert hätte. Die Aktivität eines Gens kann beeinflusst werden (i) durch die Wirkung anderer Gene, (ii) durch den biochemischen Zustand und sogar die räumliche Lage der Zelle, in der sich das Gen befindet, sowie (iii) durch Umweltfaktoren wie z. B. Temperatur. Bestimmte, durch epigenetische Faktoren hervorgerufene Aktivitätsmuster von Genen können von Zellen zu Tochterzellen weitergegeben und manchmal auch von Elterngenerationen an die Nachkommen vererbt werden. Wie genetische und epigenetische Regulationsmechanismen zusammenspielen und wie sich die genetische Information unter dem Einfluss äußerer Signale auf die Entwicklung eines Organismus auswirkt, aber auch die Entstehung von Krankheiten verursacht, ist noch weitgehend unverstanden.

  • Epikard

    Dem Herzen aufliegendes Blatt des Herzbeutels (=Perikard). 

  • Ergometrie

    Siehe Belastungs-EKG.

  • Erstautor

    Autorenschaft bei wissenschaftlichen Publikationen: Erstautor ist in der Regel derjenige, der Organisation, Planung, Koordination und Manuskripterstellung eines Forschungsprojektes leitet. Seniorautor ist derjenige, der das Projekt initiiert, sprich: die Idee dazu hat.

  • Evidenzbasierte Patientenversorgung

    Damit gemeint ist eine medizinische Versorgung, die sich auf Belege wissenschaftlicher Studien stützt. Ziel der evidenzbasierten Medizin ist es, die ärztlichen Entscheidungsgrundlagen zu verbessern und die Qualität bei Diagnose und Therapie zu erhöhen. Es sollen solche Arzneimittel und Therapien angewendet werden, deren Wirksamkeit und Nutzen durch geeignete Studien nachvollziehbar belegt sind.

  • Exom

    Teil des Genoms aus der DNA, das Gene enthält, die für die Bildung von Proteinen verantwortlich sind. Das menschliche Exom macht nur ein Prozent des Genoms aus und besteht aus ungefähr 30 Millionen Basenpaaren.

  • Exomsequenzierung

    Biochemisches Verfahren zur Bestimmung der Basenabfolge im Exom. Die Exomsequenzierung dient der Erforschung von genetisch bedingten Krankheitsursachen. Es wird derzeit angenommen, dass der größte Teil der krankheitsverursachenden Genmutationen im Exom zu finden ist.

  • Extrakardial

    Außerhalb des Herzens.

  • Extrakorporale Zirkulation

    Standardverfahren der modernen Herzchirurgie; die Herz-Lungen-Maschine übernimmt die Pumpleistung des Herzens und die Atemfunktion der Lungen während Operationen.

  • Extrasystole

    Extraschlag des Herzens, tritt zusätzlich und vorzeitig zur normalen Schlagfolge auf. - supraventrikulär: Reizursprung oberhalb der Herzkammern, im Vorhofbereich. - ventrikulär: Reizursprung in den Herzkammern. 

  • Failing Fontan

    Von Failing Fontan spricht man, wenn es bei einer Fontan-Zirkulation, bei der nur eine Herzkammer die Pumpleistung für die Sauerstoffversorgung des Blutkreislaufs übernimmt, zu Herzversagen kommt. Die Verschlechterung der Herzfunktion geht mit einem Eiweißverlust-Syndrom - einer Ausscheidung des Eiweißes Albumin aus dem Blut in den Darm - einher. Es ist eine sehr schwere Komplikation, für die es außer einer Herztransplantation noch keine Behandlung gibt.

  • Fallot-Tetralogie

    Der Begriff Fallot-Tetralogie geht auf den französischen Arzt Étienne Fallot zurück, der diesen Herzfehlerkomplex 1888 erstmals beschrieb. „Tetralogie“ bedeutet „aus vier Teilen bestehend“. Der komplexe Herzfehler umfasst vier Fehlbildungen: 1. eine Verengung unterhalb der Pulmonalklappe, auch Subpulmonalstenose genannt. Dadurch ist der Blutfluss von der rechten Herzkammer in die Lungenschlagader behindert. 2. einen Ventrikelseptumdefekt (VSD), ein Loch in der Wand zwischen den beiden Herzkammern. 3. eine so genannte Reitende Aorta, bei der die Hauptschlagader (Aorta) oberhalb des VSD entspringt. 4. eine Verdickung der rechten Herzkammer, da diese stärker pumpen muss, um das Blut durch die verengte Lungenschlagader zu pressen.

  • Farbdoppler

    Doppler-Untersuchung mit Farbkodierung. Wird beim Ultraschall eingesetzt, um die Richtung des Blutflusses bestimmen zu können.

  • FDA

    Food And Drug Administration, regelt Zulassungen von Medikamenten auf dem US-amerikanischen Markt.

  • Femoralis

    Arteria femoralis

    Oberschenkelschlagader, dient auch als Zugang für den Linksherzkatheter (siehe auch Herzkatheteruntersuchung).

  • Fetale Echokardiographie

    Ultraschalluntersuchung während der Schwangerschaft, um z. B. einen möglicherweise vorhandenen Herzfehler festzustellen. 

  • Fontan-Operation

    Operation, um bei Herzfehlern mit nur einer Hauptkammer das sauerstoffarme vom sauerstoffreichen Blut zu trennen. Dabei werden die rechte Vorkammer oder die beiden großen Körpervenen mit der Lungenschlagader verbunden. Das Verfahren wird beim Hypoplastischen Linksherzsyndrom als dritter Operationsschritt nach der Norwood-Operation und der Hemifontan-Operation eingesetzt. Dabei wird nach der Hemifontan-Operation auch die untere Hohlvene in Form eines Tunnels mit der Lungenschlagader verbunden. Damit fließt das gesamte venöse Blut der Lunge zu, Körperkreislauf und Lungenkreislauf sind völlig voneinander getrennt. Dementsprechend ist die Hautfarbe der Kinder nun rosig. Man spricht nach dem Namen ihres Erfinders auch von einer „Fontan-Zirkulation“.

  • Fontan-Zirkulation

    Die Fontan-Zirkulation wird durch ein nach dem französischen Herzchirurgen François M. F. Fontan (1929 - 2018) benanntes Operationsverfahren hergestellt, wenn ein Patient nur über eine funktionsfähige Herzkammer verfügt, also die linke oder die rechte Herzkammer ausfällt. Zu den angeborenen Herzfehlern, die mit einem solchen Einkammerherz, auch univentrikuläres Herz genannt, einhergehen, zählen unter anderem das Hypoplastische Linksherzsyndrom (HLHS), die Trikuspidalklappenatresie (TrA) oder der Double inlet left ventricle (DILV). Bei der Fontan-Zirkulation bzw. bei einem Fontan-Kreislauf fließt das sauerstoffarme Blut aus dem Körper passiv direkt in die Lunge und die vorhandene Herzkammer pumpt das sauerstoffreiche Blut in den Körper.

  • Foramen ovale

    Lateinisch für ovales Loch. Verbindung zwischen den Vorhöfen des Herzens beim Fötus, die im fetalen Kreislauf den Blutübertritt von rechts (Lungenkreislauf) nach links (Körperkreislauf) zulässt. Da die Lunge im vorgeburtlichen Stadium noch keine Luftzufuhr erhält und somit auch noch nicht funktionell durchblutet wird, fließt das Blut über das Foramen ovale in den linken Vorhof und durch den Ductus arteriosus (oder auch Ductus arteriosus Botalli) aus der Lungenschlagader in die Aorta. Das Foramen ovale verschließt sich normalerweise in den ersten Tagen oder Wochen nach der Geburt.

  • G-BA

    Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)

    Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen. Er  bestimmt in Form von Richtlinien, welche medizinischen Leistungen die ca. 73 Millionen Versicherten beanspruchen können. Darüber hinaus beschließt der G-BA Maßnahmen der Qualitätssicherung für Praxen und Krankenhäuser.
    Quelle: https://www.g-ba.de/ueber-den-gba/wer-wir-sind/

  • GCP

    Von englisch Good Clinical Practice (Gute klinische Praxis). International anerkannte, nach ethischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten aufgestellte Richtlinien für die Durchführung von klinischen Studien. Dabei stehen der Schutz der Studienteilnehmer und deren informierte Einwilligung sowie die Qualität der Studienergebnisse im Mittelpunkt. 

  • Gefäßprothese/Gefäßendoplastik

    Gefäßersatz aus künstlichem Material, z.B. Goretex, operative Wiederherstellung eines Gefäßes.

  • Gelber Zettel

    Dokument zur Anmeldung als Teilnehmer im Nationalen Register für angeborene Herzfehler.

  • Gen

    Ein Gen bezeichnet entweder einen bestimmten Abschnitt oder Gen-Ort auf dem Chromosom bzw. DNA-Strang, an dem sich gleiche oder verschiedene Varianten (Allele) eines Gens befinden. Oder es beschreibt eine bestimmte DNA-Abfolge mit einer definierten Funktion und Wirkung, auch Allel genannt.

  • Gender Inequality Index (GII)

    Der Gender Inequality Index (GII), Index der geschlechtsspezifischen Ungleichheit, ist eine von den Vereinten Nationen verwandte Messzahl für die Ungleichheit der Geschlechter innerhalb der Bevölkerung eines Landes. Er setzt sich aus den Faktoren reproduktive Gesundheit von Frauen, Frauenanteil in Parlamenten sowie Schulbildung und Erwerbsbeteiligung im Geschlechtervergleich zusammen und wird im Rahmen des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) seit 2010 jährlich veröffentlicht.

  • Gendiagnostik

    Patienten, die erfahren wollen, ob sie ihren eigenen angeborenen Herzfehler vererben können oder ob es eine familiäre Erkrankung gibt, die sie geerbt haben, müssen hierzu eine genetische ärztliche Sprechstunde aufsuchen. Dort kann man bei einigen Krankheiten mit gezielten genetischen Tests die individuelle Diagnose untersuchen. Der Facharzt kann dann die Bedeutung und Auswirkungen der Diagnose erklären. Alle Fragen zur Gendiagnostik sind im Gendiagnostikgesetz geregelt. Mehr dazu lesen Sie auf den Internetseiten des Bundesministeriums für Gesundheit. Die Gendiagnostik ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Der Deutsche Ethikrat hat im April 2013 eine Stellungnahme dazu verfasst. In Deutschland sind genetische Forschung und Gendiagnostik per Gesetz strikt voneinander getrennt.

  • Genmutation

    Genetische Veränderung, die nur ein einzelnes Gen betrifft.

  • Genom

    Gesamtheit der Erbinformation in einer Zelle.

  • Genomische Medizin

    Genomische Medizin bedeutet, dass bei der Diagnostik und Behandlung einer Erkrankung gezielte Gen- und Genomanalysen Berücksichtigung finden. Dabei arbeiten Labormediziner, klinische Genetiker und Ärzte der jeweils krankheitsrelevanten Fachgebiete zusammen und stimmen die für den Patienten geeignete Diagnostik und Therapie ab. Die Genomische Medizin ist ein Kerngebiet der personalisierten Medizin.

  • Genomsequenzierung

    Bei einer Genomsequenzierung, auch als Whole Genome Sequencing bezeichnet, wird die Gesamtheit der DNA-Bausteine aller 23 Chromosomenpaare – das sind etwa drei Milliarden Nukleotidsequenzen – bestimmt und im Anschluss untersucht.

  • Gewebeprobe

    Untersuchungen zur Genaktivität und zu Genfunktion lassen sich mit Proben von Gewebe-Anteilen durchführen, die bei einer Operation am Herzen anfallen und normalerweise entsorgt werden. Die Aussichten, den Ursachen von angeborenen Herzfehlern auf den Grund gehen zu können, werden mittels solcher Untersuchungen deutlich erhöht. Auch bei einer aus diagnostischen Gründen notwendigen Entnahme einer Herz-Gewebeprobe über einen Katheter bleibt manchmal Restmaterial übrig, das zu Forschungszwecken gespendet werden kann.

  • Glenn-Anastomose

    Auch obere kavopulmonale Anastomose. Palliativmaßnahme bei Herzfehlern mit verminderter Lungendurchblutung. Bei dieser Operation wird die obere Hohlvene mit der Lungenschlagader verbunden. 

  • Goldstandard

    In der Medizin beschreibt der Begriff Goldstandard die entsprechend der Lehrmeinung jeweils beste diagnostische, therapeutische oder wissenschaftliche Methode. Vergleicht man ein neues Verfahren mit einem Goldstandard, so orientiert sich die Bewertung der Genauigkeit des neuen Verfahrens an derjenigen des Goldstandards.

  • Grunddaten

    ist ein Terminus technicus des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler und definiert die Charakteristika eine Patienten mit angeborenen Herzfehler: IDAT, Diagnosen und Prozeduren.

  • Grundlagenforschung

    Die Grundlagenforschung fragt nach den jeweiligen Grundlagen und Prinzipien einer Wissenschaft. Sie ist im Unterschied etwa zur angewandten Forschung zweckfrei und schafft ein Grundlagenwissen für weitergehende Forschung. Die genetische und molekularbiologische Grundlagenforschung hilft, die biologischen und biochemischen Prozesse im Körper zu verstehen.

  • Hämatologin/Hämatologe

    Die Hämatologie ist die Lehre von den Krankheiten des Blutes sowie der blutbildenden Organe. Hämatologinnen und Hämatologen sind Fachärzte, die sich mit Erkrankungen des Blutes, Bildungsstörungen des Knochenmarks, Blutveränderungen durch immunologische Prozesse sowie Störungen der Gerinnung des Blutes befassen.

  • Hämodilution

    Blutverdünnung. Vor Operation, um bei Blutverlust weniger Erythrozyten zu verlieren oder um Thrombosegefahr zu verringern. 

  • Hancock-Prothese

    Bei der Hancock-Prothese handelt es sich um biologischen Klappenersatz aus tierischem Material, hergestellt aus der Aortenklappe vom Schwein.

  • HBA

    Heilberufeausweis

  • Hegar-Stifte

    Metallstifte unterschiedlicher Stärke, werden verwendet bei Herzoperationen zur Prüfung von Klappendurchmessern. 

  • Hemifontan Operation

    Die Hemifontan-Operation, obere cavopulmonale Anastomose, wird nach der Norwood-Operation als zweiter Operationsschritt beim Hypoplastischen Linksherzsyndrom durchgeführt. Dabei wird eine Verbindung zwischen der oberen Hohlvene und der Lungenschlagader geschaffen, das bei der Norwood-Operation eingesetzte Kunststoffröhrchen (Shunt) wird entfernt. Der Vorteil nach dieser Operation ist, dass die rechte Herzkammer jetzt keine vermehrte Arbeit mehr zu leisten braucht, da das Blut passiv durch die Lunge fließt. Mit dieser operativen Versorgung kann das Kind sich nahezu altersgerecht entwickeln. Siehe auch Fontan-Operation.

  • Heparin

    Stoff, der die Blutgerinnung hemmt. 

  • Herz-Lungen-Maschine

    In der offenen Herzchirurgie eingesetztes Gerät, das vorübergehend die Herz- und Lungenfunktion übernimmt. Durch Absenken der Körpertemperatur auf ca. 18-30°Celsius (Hypothermie) wird zugleich der Sauerstoffbedarf - speziell von Herz und Hirn - reduziert. 

  • Herzaufbau und -funktion

    Das Herz besteht aus zwei Hälften, die durch die Herzscheidewand voneinander getrennt sind. Jede Herzhälfte ist in einen muskelschwächeren Vorhof (Atrium) und in eine muskelstärkere Herzkammer (Ventrikel) unterteilt. Das Herz ist in eine bindegewebige Hülle, den Herzbeutel (Perikard), eingebettet. Die Herzmuskelschicht nennt man Myokard. Sie ist zur Herzhöhle hin von einer dünnen Innenhaut (Endokard) bedeckt. Der rechte Vorhof nimmt das aus dem Körper kommende sauerstoffarme (venöse) Blut auf und leitet es in die rechte Herzkammer weiter. Diese pumpt es durch die Lungenarterie in die Lungen. Das Blut kommt über dünne Membranen mit der Atemuft in den Lungenbläschen in Berührung und nimmt Sauerstoff auf. Von dort gelangt das sauerstoffreiche (arterielle) Blut in den linken Vorhof. Dieser wiederum leitet es in die linke Herzkammer, die es durch die Aorta in den Körper auswirft. Die vier Herzklappen haben eine Ventilfunktion. Um bei der Kontraktion der Herzkammern (Systole) einen Rückfluss des Blutes zu verhindern, verschließen die Trikuspidalklappe sowie die Mitralklappe (Segelklappen=AV-Klappen) den Weg zu den Vorhöfen. Erschlaffen die Herzkammern (Diastole), so verhindern die Pulmonalklappe und die Aortenklappe (Taschenklappen) ein Zurückfließen des Blutes in die Kammern. Dabei öffnen sich die Segelklappen, wodurch die Herzkammern wieder mit Blut gefüllt werden können. Alle Herzklappen werden durch die Herzinnenhaut (Endokard) gebildet und durch sehnige Faserplatten verstärkt. Da die linke Herzhälfte stärker arbeiten muss als die rechte, ist die Wandung der linken Herzkammer viel dicker als die der rechten. Die Versorgung der Herzmuskulatur mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut erfolgt in einem eigenen Kreislauf über die Herzkranzgefäße (Koronargefäße). 

  • Herzblock

    Störung des Herzschlags infolge Störung im Reizleitungsystem mit der Folge einer verzögerten oder ausbleibenden Zusammenziehung der Herzkammern; AV-Block, Schenkelblock.

  • Herzfrequenz

    Zahl der Herzschläge pro Minute.

  • Herzgeräusche

    Entstehen, wenn der Blutfluss über einer unregelmäßigen Oberfläche oder einer Verengung eine kritische Geschwindigkeit überschreitet, z. B. bei Klappenstenosen oder Rückflussgeräusche bei undichten Herzklappen. Feststellen durch Abhören.

  • Herzhypertrophie

    Herzmuskelverdickung.

  • Herzinfarkt

    Myokardinfarkt

    Untergang von Herzmuskelgewebe infolge verminderter Blut- und damit Sauerstoffversorgung nach Verschluss der Herzkranzgefäße durch ein Gerinnsel (Thrombus).

  • Herzinsuffizienz

    Bei einer Herzinsuffizienz bzw. Herzmuskelschwäche lässt die Pumpfunktion des Herzens so stark nach, dass nicht genügend Blut zu den Organen gepumpt wird, um sie mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.

  • Herzkatheteruntersuchung

    Diagnoseverfahren, bei dem ein dünner Plastikschlauch (Katheter) in ein Arm- oder Beingefäß (meistens im Leistenbereich; Linksherzkatheter in Arterie, Rechtsherzkatheter in Vene) eingeführt wird. Zweck: Druckmessung in den Herzkammern, Kontrastmitteldarstellung der Herzkranzgefäße und Herzkammern, Messung der Sauerstoffsättigung.

  • Herzklappen

    Einwegventile am Ein- und Ausgang der rechten und linken Herzkammer. 1. Trikuspidalklappe (zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer) 2. Pulmonalklappe (zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader) 3. Mitralklappe (zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer) 4. Aortenklappe (zwischen linker Herzkammer und Hauptschlagader) 

  • Herzklappenfehler

    Undichtigkeit (=Insuffizienz) oder Verengung (=Stenose) einer Herzklappe; kann allmählich zu Herzinsuffizienz und Herzmuskelhypertrophie führen.

  • Herzklappenprothese

    Ersatz der eigenen Herzklappen: 1. biologische Herzklappen (Schweineklappen oder Rinder-/ Patientenperikard oder Homograft = Klappen von Verstorbenen; 2. mechanische Klappen (aus Metall, Plastik oder Kohlenstofffasern)

  • Herzkranzgefäße / Koronararterien

    Blutgefäße, die den Herzmuskel kranzartig umgeben und über feine Gefäße mit Blut und Nährstoffen versorgen.

  • Herzminutenvolumen

    HMV

    Blutmenge, die pro Minute vom Herz gepumpt wird (drückt die Pumpleistung des Herzens aus). Normal: 5 - 6 Liter pro Minute beim Erwachsenen.

  • Herzmuskelbiopsie

    Bei der Herzmuskelbiopsie handelt es sich um die Entnahme einer Gewebeprobe aus dem Herzmuskel zur feingeweblichen Untersuchung. Der Eingriff erfolgt mittels Katheterintervention.

  • Herzoperation

    geschlossene Herzoperation: Eingriff bei schlagendem Herzen, z. B. Verschluss eines Ductus arteriosus oder Anlage eines aortopulmonalen Shunts, offene Herzoperation: Eingriff im Herz unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine. 

  • Herzrhythmusstörungen

    Abweichung vom normalen Rhythmus oder der Frequenz des Herzschlags. Man unterscheidet zwischen tachykarden (schnellen) Herzrhythmusstörungen und bradykarden (langsamen) Herzrhythmusstörungen. 

  • Herzschrittmacher

    Kleines, elektronisches Gerät, das Stromimpulse an das Herz abgibt und bei Herzrhythmusstörungen eine regelmäßige Anregung des Herzmuskels bewirkt; wird unter den Brustmuskel oder unter die Bauchhaut eingesetzt. 

  • Herztöne

    Schallerscheinungen am Herzen, die durch die Bewegung der Herzklappen sowie durch Muskelanspannung entstehen.

  • Herztransplantation

    Das erkrankte Herz wird entfernt und durch das Organ eines verstorbenen Spenders ersetzt.

  • Heterograft

    Auch Xenograft. Klappentragende Gefäßprothese (Conduit) aus synthetischem Material (Dacron, Goretex), die eine Herzklappe aus Schweineaorta oder Rinder- und Schweineperikard enthält.

  • Heterotaxie

    Heterotaxie. Der Begriff leitet sich aus dem Griechischen von heteros, verschieden, und taxis, Anordnung, ab. Bei einer Heterotaxie handelt es sich um eine Verlagerung der Organe. Etwa eins von 15.000 Neugeborenen ist von einer solchen Organverlagerung betroffen. Sind die Organe asymmetrisch gespiegelt angeordnet, spricht man von einem Situs inversus. Gerät die Anordnung der Organe jedoch vollkommen durcheinander, entwickelt sich eine Heterotaxie, die in der Regel zu Komplikationen, etwa zu schweren Herzfehlern, führt.

  • His-Bündel

    Teil des Reizleitungssystems im Herzen. Bündel von speziellen Muskelfasern, das den elektrischen Impuls vom AV-Knoten zu den Herzkammern fortleitet. Teilt sich an der Kammerscheidewand in den rechten und linken Tawara-Schenkel. 

  • HLTx

    Herz-Lungen-Transplantation. 

  • Hochfrequenzablation

    Ablation.

  • Hohlvene

    Auch Cava bzw. Vena cava. Das sauerstoffarme Blut wird von der obere Hohlvene aus dem oberen Körperbereich (Kopf, Arme, Brustorgane), von der unteren Hohlvene aus dem unteren Körperbereich (Beine, Eingeweide) in den rechten Vorhof geleitet.

  • holosystolisch

    Herzgeräusch, das während der gesamten Anspannungsphase (Systole) des Herzens zu hören ist. 

  • Homograft

    Menschliche Klappe eines Verstorbenen (Pulmonal- oder Aortenklappe). Wird meist zwischen einer Herzkammer und der Lungenschlagader eingesetzt.

  • HTx

    Herz-Transplantation. 

  • Human Development Index (HDI)

    Der Human Development Index (HDI), Index der menschlichen Entwicklung, ist eine von den Vereinten Nationen verwendete Messzahl für den Entwicklungsstand eines Landes. Er setzt sich aus den drei Komponenten Lebenserwartung, Ausbildung und Kaufkraft zusammen.

  • Hyperphosphorylierung

    Die Phosphorylierung ist ein biochemischer Signalmechanismus in der Zelle, bei dem eine Phosphorylgruppe (ein oder mehrere Phosphorsäurereste) mit Hilfe von Enzymen (Kinasen) an ein organisches Molekül, etwa an ein Protein, angehängt wird. Dieser Signalmechanismus dient der Zelle zur Regulierung wichtiger biologischer Prozesse. Eine Hyperphosphorylierung, von altgriechisch hyper für „darüber“, ist eine zu starke Phosphorylierung. Die Proteine werden durch Hyperphosphorylierung aktiviert oder inaktiviert.

  • Hypoplastisches Linksherzsyndrom

    Das hypoplastische Linksherzsyndrom (abgekürzt HLHS) ist der schwerste angeborene Herzfehler und führt unbehandelt nahezu regelmäßig in der Neugeborenenperiode zum Tod. Siehe auch Norwood-Operation. Beim hypoplastischen Linksherzsyndrom liegt eine Unterentwicklung (Hypoplasie) der linken Herzkammer vor. Sie ist Folge einer Hypoplasie oder eines Verschlusses der Mitralklappe, der Klappe zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer, und/oder der Aortenklappe (Körperschlagaderklappe).

  • Hypothermie

    Untertemperatur; Künstliche H. in der Herzchirurgie.

  • Hypoxämie

    Herabsetzung des Sauerstoffgehaltes im arteriellen Blut.

  • Hypoxie

    Sauerstoffmangel, Sauerstoffnot. Geht oft einher mit Atemnot, Unruhe, Verwirrtheit, Tachykardie und Blutdruckanstieg.

  • ICD

    Kürzel für Implantierbarer Cardioverter/Defibrillator, spezielles Herzschrittmacher-Aggregat, das lebensgefährliches Herzrasen erkennt und stoppt.

  • ICD-Code 

    Die „International Classification of Diseases and Related Health Problems“ (ICD) ist eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebene internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsprobleme. Derzeit wird der ICD10 verwendet.

  • IDAT

    Identifizierende Daten, bestehend aus den 7 Pflichtfeldern: Nachname, Geburtsname, Vorname, Straße-Nr., PLZ-Wohnort, Geburtsdatum und Geschlecht

  • IDAT-DB

    In der IDAT-Datenbank des Nationalen Registers werden ausschließlich die identifizierenden Daten (IDAT) und die Adressdaten von Registerteilnehmern gespeichert und gepflegt, um die Patienten ggf., etwa für Langzeitstudien, kontaktieren zu können.
  • Immunologie

    Wissenschaft, die sich mit der Reaktion des Organismus auf das Eindringen körperfremder Substanzen befasst.

  • Immunologin/Immunologe

    Das Fachgebiet der Immunologinnen und Immunologen ist die Immunologie, die Lehre von den biologischen und biochemischen Grundlagen der körperlichen Abwehr von Krankheitserregern (wie z.B. Bakterien, Viren und Pilze). Die darauf spezialisierten Biologen und Fachärzte befassen sich auch mit den Störungen und Fehlfunktionen dieser Abwehrmechanismen.

  • Immunsuppression

    Unterdrückung der körpereigenen Abwehr mittels Medikamenten, um zum Beispiel nach einer Transplantation eine Abstoßung des Organs zu verhindern.

  • Immunsuppressiva

    Immunsuppressiva sind Substanzen, welche die Funktionen des Immunsystems vermindern. Sie kommen beispielsweise nach einer Organtransplantation zum Einsatz, um die Abstoßung des Organs zu verhindern.

  • Impact-Faktor

    Der Impact-Faktor gibt den wissenschaftlichen Einfluss einer Publikation wieder. Für die Berechnung des Impact Faktors werden die Reichweite der jeweiligen Fachzeitschrift, die das Forschungsergebnis veröffentlicht, und die durchschnittliche Häufigkeit der Zitation dieser Publikation in anderen wissenschaftlichen Artikeln berücksichtigt. In der Praxis werden Impact-Faktoren häufig für die Beurteilung wissenschaftlicher Publikationsleistungen verwendet.

  • Implantat

    Dem Körper eingepflanztes Gewebe- oder Organteil aus natürlichem oder künstlichem Material.

  • Indels

    Das Wort Indel (Plural: Indels) bildet sich aus den Begriffen Insertion und Deletion und bezieht sich auf Mutationen bzw. Veränderungen im Genom. Bei einer Insertion handelt es sich um den Einbau zusätzlicher Nukleotide, die Deletion dagegen bezeichnet das Fehlen von Nukleotiden.

  • Infarkt

    Absterben von Gewebe, z.B. in Herz oder Hirn, infolge blockierter Blutzufuhr (Arterienverschluss: Thrombus, Embolie).

  • Infektiöse Endokarditis

    Die infektiöse Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard) und der Herzklappe, die meist durch Bakterien (in der Regel Streptokokken oder Staphylokokken) oder Pilze verursacht wird. Im Unterschied zu ihr handelt es sich bei der nichtinfektiösen Endokarditis um eine Erkrankung, bei der sich an den Herzklappen und dem angrenzenden Endokard Blutgerinnsel aus Thrombozyten und Fibrin bilden. Die nichtinfektiöse Endokarditis geht manchmal in die infektiöse Form über. Beide Formen können zu Embolien und einer Beeinträchtigung der Herzfunktion führen.

  • Influenza

    Als Influenza wird die sogenannte „echte“ Grippe bezeichnet. In Deutschland erkranken vor allem in den Wintermonaten nach dem Jahreswechsel viele Menschen an ihr. Es handelt sich dabei um eine akute, ernsthafte, mitunter auch lebensbedrohliche Erkrankung der Atemwege, die durch Grippeviren ausgelöst wird. Im Unterschied zur Grippe bzw. Influenza werden Erkältungen oder „grippale Infekte“ von anderen Erregern verursacht. Influenzaviren verändern sich ständig und bilden häufig neue Varianten. Durch diese Änderungen kann man sich im Laufe seines Lebens öfter mit Grippe anstecken und erkranken. Deshalb wird auch der Influenza-Impfstoff nahezu jedes Jahr neu angepasst.

  • Infundibulum

    Bestandteil der rechten Herzkammer, Art „Muskeltunnel“ in der Ausflussbahn zur Lungenschlagader.

  • Infundibulumstenose

    Verengung zwischen rechter Herzkammer und Pulmonalklappe durch vermehrtes Muskelgewebe.

  • Inklusive Beschulungsformen

    Hier wird im Idealfall eine Lernumgebung für Kinder mit und Kinder ohne Behinderung geschaffen, die die besonderen Bedürfnisse und Bedarfe aller Schülerinnen und Schülern berücksichtigt und damit allen eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht.

  • INR-Wert

    Internationale Normalisierte Ratio

    Aufgrund fehlender Vergleichbarkeit von Quickwerten 1983 von der WHO eingeführt. Dient der Kontrolle bei Gerinnungshemmung durch Medikamente (Marcumar). Berechnung nach einer Formel. INR-Wert von 1 = keine Gerinnungshemmung. INR-Wert von 2 = Gerinnung ist um das 2-fache verlängert. INR-Wert von 3 = Gerinnung ist um das 3-fache verlängert.   

  • Integrationsklassen

    In einer Integrationsklasse an einer Grundschule arbeiten im Idealfall bei geringeren Klassengrößen Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer mit Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen zusammen.

  • Interdisziplinär

    Interdisziplinär nennt sich eine fachübergreifende Arbeitsweise, bei der beispielsweise Ärztinnen und Ärzte voneinander unabhängiger Fachdisziplinen mit ihren jeweiligen Methoden gemeinsam einer bestimmten medizinischen Fragestellung nachgehen.

  • Intervention

    Prozedur, z. B. mittels Herzkatheter, interventionelle Herzkathetertechnik.

  • Interventionelle Herzkathetertechnik

    Dabei handelt es sich um Maßnahmen, die mittels Herzkatheter ausgeführt werden, z.B. eine Ballondilatation oder das Einsetzen von Stents. Sie dienen der Behandlung oder Korrektur einer Herzerkrankung. Bei dem minimalinvasiven Verfahren schiebt der Arzt unter Röntgenkontrolle einen feinen, biegsamer Kunststoffschlauch durch ein Blutgefäß bis zum Herzen vor und kann so in das Innere des Herzens schauen.

  • Intima

    Gefäßinnenhaut.

  • Intrakardial

    Innerhalb des Herzens.

  • Intravenös

    Der Begriff bezeichnet die direkte Verabreichung eines Medikaments oder einer Flüssigkeit in ein venöses Blutgefäß, d. h. ein Gefäß, das sauerstoffarmes Blut transportiert. Dies kann durch Injektion, Infusion oder Transfusion geschehen.

  • Intubation

    Einführen eines Beatmungsschlauches durch den Mund bis in die Luftröhre zur Beatmung z.B. nach Einleitung der Narkose während Operationen (Anästhesie).

  • Inzision

    Einschnitt in ein Körpergewebe. 

  • Ischämie

    Mangelnde Durchblutung eines Gewebes oder Organs, örtlich begrenzte Blutleere. 

  • Jet-Läsion

    Kleine Verletzungen der Herzinnenwand aufgrund eines Blutstrahls, der z.B. beim Übertritt von der linken Herzkammer in die rechte auf die Herzwand trifft. 

  • Kammerflattern

    Schwerwiegende Herzrhythmusstörung mit einer regelmäßigen Tachykardie, meist mit einer Frequenz von 200 - 300 pro Minute, von einer Herzkammer ausgehend. Übergang in Kammerflimmern möglich. 

  • Kammerflimmern

    Lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung, die zu ungeordneter Muskeltätigkeit der Herzkammern und funktonellem Kreislaufstillsltand führt.

  • Kapillaren

    Kapillaren, von lateinisch capillus, Haar, sind die feinsten Verästelungen der Arterien und Venen. Die kleinen dünnen Hohlräume verbinden das arterielle, vom Herzen wegführende, und das venöse, zum Herzen hinführende, Gefäßsystem.

     

  • Kardial

    Kardial bedeutet „das Herz betreffend“ oder „durch das Herz bedingt“.

  • Kardiogener Schock

    Zusammenbruch des Kreislaufsystems durch Pumpversagen des Herzens, z.B. nach Herzinfarkt.

  • Kardiomegalie

    Übermäßige Herzvergrößerung.

  • Kardiomyopathie

    (Meist) chronische Erkrankung des Herzmuskels; ohne  Herzdurchblutungsstörung oder Klappenfehler; führt zu Schwächung der Pumpfunktion. Man unterscheidet: 1. hypertrophe (obstruktive) Kardiomyopathie, mit einer Verdickung der Herzmuskulatur einhergehend 2. dilatative Kardiomyopathie, mit einer Erweiterung der Herzkammern einhergehend 3. restriktive Kardiomyopathie, mit einer Verkleinerung des Innenraums der Herzkammern durch Auflagerungen auf das Myokard einhergehend.

  • Kardioplegie

    Künstlich eingeleiteter Herzstillstand bei Operationen am offenen Herzen durch Infusion kalter spezieller Lösung.

  • Kardiovaskulär

    Herz und Gefäße betreffend.

  • Kardioversion

    Siehe Defibrillation.

  • Karditis

    Entzündliche Erkrankung des Herzens

  • Karotis

    Arteria carotis

    Halsschlagader.

  • Katarakt

    Grauer Star

    Deckkraft / Trübung der Linse des Auges.

  • Katheter

    Dünner Plastikschlauch zum Einführen in Hohlorgane oder Gefäße, z.B. Herzkatheteruntersuchung. 

  • Katheterablation

    Bei diesem minimalinvasiven Verfahren wird das für die Herzrhythmusstörung verantwortliche Gewebe im Herz mittels Hitze oder mittels Kälte verödet. Dazu wird ein millimeterdünner Kunststoffschlauch in die Leiste eingeführt und über die große Hohlvene bis in den rechten Herzvorhof vorgeschoben.

  • Katheterisierung

    Z.B. Einführen eines Herzkatheters. 

  • Kava-Katheter

    zentraler Venen-Katheter, kurz ZVK, Herzkatheter, der über verschiedene Punktionsstellen in die Vena cava eingeführt werden kann. Dient der Messung von Druckverhältnissen und der Gabe von bestimmten Medikamenten (z.B. Antibiotika, künstliche Ernährung).

  • Kawasaki-Syndrom

    Hochentzündliche Erkrankung; Hauptproblem ist die Bildung von Aussackungen (Aneurysmen) in den Herzkranzgefäßen.

  • Keloid

    Wulstnarbe, Wucherung des Narbengewebes.

  • Kent-Bündel

    Akzessorische, d. h. zusätzliche Leitungsbahn im Reizleitungssystem des Herzens. Befindet sich zwischen Vorhöfen und Kammern, führt zur vorzeitigen Erregung (Präexzitation, WPW-Syndrom).

  • Kernspintomographie

    Magnetresonanztomographie MRT

    Diagnoseverfahren mit Magnetfeldern ohne Einsatz von Röntgenstrahlen. Liefert Bilddarstellungen von Organen und Körperstrukturen.

  • KiGGS Motorik-Modul Studie

    Kurz: MoMo. Als Teilmodul der bundesweiten Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin erfasst die Studie seit 2003 in regelmäßigen Abständen die motorische Leistungsfähigkeit und körperlich-sportliche Aktivität von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland.

  • Kinking

    Abknicken, z. B. der Lungenschlagader, des Aortenbogens, des Homografts.

  • KIS

    Krankenhausinformationssystem

  • Klappeninsuffizienz

    Undichtigkeit einer Herzklappe, z. B. bei defekten Taschen- oder Klappensegeln.

  • Klappenstenose

    Verengung einer Herzklappe, z. B. Aortenstenose.

  • KNAHF

    Abkürzung für Kompetenznetz Angeborene Herzfehler.

  • Kognitive Beeinträchtigungen

    Kognitive Leistungen des Gehirns beschreiben Vorgänge, die das Wahrnehmen, Denken und Erkennen betreffen. Sind diese beeinträchtigt, fällt es beispielsweise schwer, komplexe Informationen oder Vorgänge zu verstehen, zu lernen, zu planen oder eine Situation einzuordnen und zu verallgemeinern.

  • Kohärenzgefühl

    Der Begriff Kohärenzgefühl, englisch Sense of Coherence, ist ein zentraler Aspekt des Konzepts der Salutogenese (Gesunderhaltung) des israelisch-amerikanischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky (1923-1994). Nach Antonovsky umfasst das Kohärenzgefühl die Komponenten Handhabbarkeit, Verstehbarkeit und Sinnhaftigkeit von Lebenszusammenhängen. Es steht für das prozessuale Ergebnis der Auseinandersetzung mit der inneren und äußeren Erfahrungswelt und beschreibt eine positive Lebensorientierung, die dazu beitragen kann, dass ein Mensch trotz widriger Lebensumstände gesund bleibt.
  • Kohorte

    In der Wissenschaft bezeichnet der Begriff eine Personengruppe mit gemeinsamen Merkmalen, etwa bei Alter, Herkunft und Erkrankung.

  • Kollateralen

    Kleine Blutgefäße, die neben dem Hauptgefäß dasselbe Versorgungsgebiet erreichen, so dass bei Unterbrechung des Hauptgefäßes die Blutversorgung gewährleistet bleibt (Kollateralkreislauf = Umgehungskreislauf).

  • Kommissur

    Linien, an denen sich die Taschen oder Segel der Herzklappen bei Klappenschluss aneinanderlegen.

  • Kommissurotomie

    Operative Trennung der Kommissuren der Herzklappen bei angeborener oder erworbener Verwachsung.

  • Kompetenznetz Angeborene Herzfehler

    Das Kompetenznetz Angeborene Herzfehler (KNAHF) ist ein Forschungsverbund zur Erforschung angeborener Herzfehler und von Herzerkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Er vereint über seine Entscheidungsgremien Ärzte, Patienten und Wissenschaftler. Kernprojekt des Forschungsverbundes ist das Nationale Register für angeborene Herzfehler (NRAHF), eine der weltweit größten Patientendatenbanken. Am Kompetenznetz Angeborene Herzfehler wird international geforscht.

  • Komplexer Herzfehler

    Von einem komplexen Herzfehler spricht man, wenn eine Kombination von verschiedenen Fehlbildungen von Herz und/oder Gefäßen besteht, etwa wenn bestimmte Teile des Herz-Gefäßsystems gar nicht oder nur unzureichend angelegt sind oder die Hauptschlagadern aus der falschen Kammer abgehen. Zu den komplexen Herzfehlern zählen beispielsweise die Fallot'sche Tetralogie, die Transposition der großen Arterien (TGA) oder Herzfehler, bei denen entweder anatomisch oder funktionell nur eine einzelne Herzkammer vorhanden ist bzw. arbeitet.

  • Kongenital korrigierte TGA

    Kongenital korrigierte TGA. Bei diesem seltenen angeborenen Herzfehler sind sowohl die Stämme der Lungenschlagader (Pulmonalarterie) und der Hauptschlagader (Aorta) als auch die Herzkammern vertauscht (Transposition der großen Arterien). Er wird als „kongenital korrigiert“ bezeichnet, da auf diese Weise das sauerstoffarme Blut vom rechten Vorhof durch die linke Herzkammer in die Lunge und das sauerstoffreiche Blut vom linken Vorhof durch die rechte Herzkammer in die Aorta fließt und den Körper versorgt. Einfach ausgedrückt, handelt es sich um eine Umkehrung der Herzkammern.

  • Konnektion

    Verbindung, z.B. zwischen Vorhof und Herzkammer (=atrioventrikulär) oder zwischen Herzkammer und Arterie (=ventrikuloarteriell).

  • Konotrunkal/conotruncal

    Die Region der Ausflussbahn der Herzkammern betreffend.

  • Konotrunkale Defekte

    Herzfehler im Bereich des rechten oder linken Ausflusstraktes sowie der großen Arterien, z. B. unterbrochener Aortenbogen, truncus arteriosus communis, Fallotsche Tetralogie, DORV, Pulmonalatresie mit VSD.

  • Kontraktilität

    Fähigkeit (des Herzmuskels), sich zusammenzuziehen.

  • Kontraktion

    Zusammenziehen eines Muskels, z.B. Herzmuskel.

  • Koronararterien /Koronargefäße

    Herzkranzgefäße, rechte und linke K. (mit Ästen).

  • Körperkreislauf

    Systemkreislauf, großer Kreislauf

    Die linke Herzkammer pumpt das sauerstoffreiche Blut mit hohem Druck über die Aorta in den großen Körperkreislauf.

  • Korrektur/korrigierende Operation

    Operation, bei der im Gegensatz zur Palliativ-Operation, Verhältnisse wie beim gesunden Herzen geschaffen werden.

  • Kreislauftrennung

    Trennung von Lungen- (= Pulmonal-) Kreislauf und Körper- (= System-) Kreislauf, Ziel einer definitiven Korrekturoperation bei komplexen angeborenen Herzfehlern.

  • Kritischer Herzfehler

    Kritische angeborene Herzfehler sind Fehlbildungen am Herzen und seinen Gefäßen, die den Blutkreislauf so stark behindern, dass das Kind ohne Behandlung kaum eine Überlebenschance hat. Nach der Geburt sind davon betroffene Kinder die ersten Tage nur deshalb lebensfähig, weil die Umgehungskreisläufe aus der Schwangerschaft noch funktionieren. Zur Gruppe der kritischen Herzfehler zählen beispielsweise das Hypoplastische Linksherzsyndrom, eine Fallot Tetralogie mit schwerer Behinderung des rechten Ausflusstraktes (Rechtsobstruktion) oder eine Transposition der großen Arterien (TGA).

  • Künstliche neuronale Netze (KNN)

    Künstliche Neuronale Netze (KNN) kommen im Rahmen der Anwendung von Künstlicher Intelligenz, etwa beim maschinellen Lernen, zum Einsatz. Dabei werden Strukturen programmiert, die bis zu einem gewissen Grad dem Aufbau des biologischen Gehirns nachempfunden sind. Mit Hilfe künstlicher neuronaler Netze lassen sich verschiedene Problemstellungen auch in der Medizin computerbasiert lösen.

  • Laminare Strömung

    Strömung ohne Wirbelbildung, z. B. laminares Flussmuster über Aortenklappe (bei Ultraschalluntersuchung); Gegenteil: turbulente Strömung (Turbulenz).

  • Langzeit-EKG

    Elektrokardiogramm, das während 24 Stunden aufgezeichnet und dann ausgewertet wird. Methode zur Entdeckung und Überwachung von Herzrhythmusstörungen.

  • Lecompte-Manöver

    Nach einem französischen Herzchirurgen benanntes chirurgisches Verfahren, das bei der arteriellen Switch-Operation angewandt wird. 

  • Ligatur

    Operative Unterbindung von Gefäßen.

  • Links-Rechts-Shunt

    Z.B. bei Kammerscheidewanddefekt. Durch das Loch in der Herzscheidewand fließt sauerstoffreiches Blut von der linken in die rechte Herzkammer und von dort in die Lunge.

  • Linksherzhypertrophie

    Verdickung der Muskelwand der linken Herzkammer. Meist infolge einer Druckbelastung bei Bluthochdruck, kann zur Herzinsuffizienz führen.

  • Linksherzkatheter

    Siehe Herzkatheteruntersuchung.

  • Linksventrikuläre Non-Compaction-Kardiomyopathie (LVNC)

    Die Linksventrikuläre Non-Compaction-Kardiomyopathie, kurz LVNC, bezeichnet eine seltene, genetisch bedingte Form der Herzmuskelerkrankung. In Folge einer Störung der Entwicklung der Herzmuskulatur in der Embryonalphase ist die Herzmuskulatur der linken Herzkammer zerklüftet wie ein Schwamm.

  • Long Covid

    Bei Long Covid, auch „Post-Covid-19-Symptom“ genannt, handelt es sich um einen Sammelbegriff für Symptome, die nach einer überstandenen Covid-19 Infektion mehrere Wochen oder sogar Monate andauern: Zu ihnen zählen ständige Erschöpfung, Müdigkeit, neurologische Störungen, plötzliches Erbrechen, Muskelschmerzen, Schlaflosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, starker Schwindel und Kurzatmigkeit bis hin zu Luftnot.

  • LSOTO

    Linksseitige Ausflusstrakt-Obstruktion (LSOTO)

    Darunter fasst man alle Herzfehler zusammen, die den Ausstrom aus der linken Herzkammer ab der Aortenklappe behindern. Dazu gehören die Aortenklappenstenose bei trikuspider und bikuspider Klappe, die Aortenstenose und die Aortenisthmusstenose.

  • Lungenembolie

    Verschluss einer oder mehrerer Lungenarterien durch Blutgerinnsel.

  • Lungengefäßwiderstand

    Widerstand von Seiten der Lungengefäße, gegen den die rechte Herzkammer das Blut in die Lungen pumpt.

  • Lungenhilus

    Lungenwurzel. Hilusabweichungen entstehen u. a. durch Gefäßveränderungen, z. B. bei Links-Rechts-Shunt.

  • Lungenhochdruck

    Pulmonale Hypertonie. Selten primär, d.h. angeboren, meist sekundär, d.h. als Folge eines angeborenen Herzfehlers. Kann sich bei Herzfehler mit Kurzschlussverbindung (Shunt), z. B. bei einem großen Loch in der Herzscheidewand (VSD), entwickeln. Aufgrund des höheren Drucks in der linken Herzkammer fließt Blut von dort in die rechte Herzkammer, die vermehrt pumpen muss. Die Lungengefäße reagieren, indem sich die Muskulatur der Gefäßwände zusammenzieht. Dadurch erhöht sich der Strömungswiderstand des Blutdurchflusses. Wenn diese Mehrbeanspruchung länger dauert, nimmt die Muskulatur an Umfang zu, es erfolgt eine Umwandlung in Bindegewebe, wodurch die Gefäßwände unflexibel werden (fixierte pulmonale Hypertonie; Eisenmenger-Reaktion).

  • Lungenkreislauf

    Pulmonalkreislauf, kleiner Kreislauf. Die rechte Herzkammer pumpt das Blut mit geringem Druck durch die Pulmonalklappe über die Lungenschlagader in die Lunge. Dort wird dem Blut Sauerstoff zugeführt und es gelangt über die Lungenvenen wieder ins linke Herz.

  • Lungenödem

    Flüssigkeitsansammlung in der Lunge z. B. durch Linksherzinsuffizienz.

  • Lungenperfusion

    Lungendurchblutung; es gibt Herzfehler mit verminderter, normaler oder vermehrter Lungendurchblutung.

  • Lungenstauung

    Rückstau des Blutes vom linken Herzen in die Lunge. Ursache: Herzinsuffizienz, führt im Extremfall zum Lungenödem.

  • Lungenvenen

    Vier Venen, die das sauerstoffreiche Blut von der Lunge in den linken Vorhof leiten.

  • Lungenvenenfehlmündung

    Angeborene Fehlbildung. Die Gefäße, die Blut aus der Lunge zum Herzen zurückführen, münden nicht in der linken, sondern in der rechten Vorkammer oder in anderen Körpervenen.

  • LVOT

    engl.

    Linksventrikulärer Ausflusstrakt; Ausflussbahn des Blutes aus der linken Herzkammer zur Körperschlagaderklappe (Aorta). 

  • LVOTO

    Left ventricular outflow tract obstruction

    LVOTO. Die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung „Left ventricular outflow tract obstruction“. In Verbindung mit einer TGA, bei der die Hauptschlagader und die Lungenschlagader „vertauscht“ sind und jeweils aus der „falschen“ Herzkammer entspringen, handelt es sich hierbei um eine Einengung des Ausflusstraktes unterhalb der Pulmonalklappe. Dies hat zur Folge, dass sauerstoffreiches und kohlendioxidarmes Blut aus der linken Herzkammer nicht durch die Aortenklappe in die Aorta, sondern durch diese Verengung transportiert wird, bevor es durch die Pulmonalklappe in die Lunge gepumpt wird. Bei einem Ventrikelseptumdefekt schützt die Verengung die Lungengefäße vor Überflutung. Diese Fälle werden als "komplexe" TGA bezeichnet.

  • Lymphozyten

    Lymphozyten sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie werden in den Lymphknoten, der Milz, dem Thymus und dem Knochenmark gebildet. Ihre Hauptaufgabe ist die Erkennung und Abwehr von körperfremden „Angreifern“ wie zum Beispiel Bakterien oder Viren. Lymphozyten teilen sich auf in B-Lymphozyten (B-Zellen), T-Lymphozyten (T-Zellen) und Natürliche Killerzellen (NK-Zellen).

  • Lyse

    Auflösung eines Blutgerinnsels durch bestimmte Proteine, die Blutgerinnsel (Fibrin) auflösen.

  • MACE

    Major Adverse Cardiac Event

    Die Abkürzung MACE steht für „major adverse cardiac event“, auf deutsch "schwere kardiale Komplikation". Damit sind z.B. Ereignisse wie akuter Myokardinfarkt, ischämischer Schlaganfall, Kammerflimmern, Reanimation oder kardial bedingter Tod gemeint.

  • Malformation

    Verwachsung, Fehlbildung eines Organs.

  • MAPCA

    englisch major aortopulmonary collateral artery (größere aortopulmonale Kollateralarterie). Umgehungsschlagader zur Verbesserung der Lungendurchblutung.

  • Mapping

    1. Elektrophysiologische Untersuchung mittels Herzkatheter und einer speziellen Elektrode als Grundlage für eine chirurgische Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Tachykardie). 2. Unblutige elektrokardiographische Methode zur Größenbestimmung eines Herzinfarkts. Aufzeichnung der an zahlreichen Punkten der Körperoberfläche auftretenden Aktionspotentiale eines Herzschlages. 

  • Marcumarisierung

    Dauerhafte medikamentöse Behandlung mit Marcumar®/Falithrom® zur Hemmung der Blutgerinnung. Dadurch kann sich z. B. an künstlichen Herzklappen kein Gerinnsel (Thrombus) bilden. Kontrolle durch Bestimmung des Quickwertes bzw. INR-Wertes.

  • MDAT

    medizinische Daten.

  • MDAT-DB

    Datenbank des Nationalen Registesr, in der ausschließlich medizinische Daten gespeichert sind.

  • MDS

    Minimal Data Set der MDAT, bestehend aus den Datenformularen demographische Daten, Geburtsdaten und Medizinische Daten (gegliedert in 1. Kardiovaskuläre Diagnosen, 2. Hereditäre, fetale, neonatale und extrakardiale Diagnosen, 3. Kardiale Operationen und Interventionen und 4. Symptome, Risikofaktoren, Komplikationen und diagnostische Maßnahmen).Es gibt  4 Pflichtfeldern: gesunder Proband (ja/nein), Teilnahme am Nationalen Register (ja/nein), Geschlecht, Geburtsdatum.

  • Median

    Der Begriff bezeichnet den Mittelwert zwischen zwei Zahlenreihen. Er wird berechnet, indem alle Zahlen in aufsteigender Reihenfolge aufgelistet werden und dann die Zahl in der Mitte dieser Verteilung ausgewählt wird. Im Unterschied zum Durchschnittswert trifft er eine bessere Aussage darüber, wie groß oder klein ein Wert im Vergleich zu den anderen Werten ist.

  • Metabolit

    Metaboliten, von griechisch: metabolítes, deutsch: der Umgewandelte, ist die Bezeichnung für chemische Verbindungen in der Zelle, die als Zwischenprodukt bei Stoffwechselvorgängen in der Zelle mit Hilfe von Enzymen entstehen. Gebildet werden solche Enzyme in der Zelle wie die meisten anderen Proteine über die Proteinbiosynthese an den Ribosomen und auch durch nicht ribosomale Peptidsynthetasen (NRPS) als so genanntes Sekundärmetabolit.

  • MicroRNA

    MicroRNAs, von griechisch micros (klein), sind so genannte nichtcodierende Ribonukleinsäure-Moleküle, die eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Gene, also gleichsam beim An- und Abschalten von Genen, spielen.

  • Mikroangiopathie

    Durchblutungsstörung in kleinsten Haargefäßen (Kapillaren).

  • Mikrotubuli

    Mikrotubuli. Der Name setzt sich aus dem griechischen Wort mikros, klein, gering, und dem lateinischen Plural von tubulus, kleine Röhre, zusammen. Es handelt sich dabei um eine Gruppe von Filamenten (fadenförmige Gebilde) die am Aufbau des Zellskeletts, der Geißeln und Zilien und bei der Ausbildung der Spindelapparate bei der Zellteilung (Cytokinese) beteiligt sind. Sie haben röhrenförmige Strukturen mit einem Gesamt-Durchmesser von 25 nm und einem Innen-Durchmesser von 15 nm und können bis zu 100 µm lang werden.

  • Mitochondrien

    Mitochondrien. Die Organellen, deren Name sich aus dem Altgriechischen von mitos, Faden, und chondrion‚ Körnchen, ableitet, werden in Anlehnung an ihre wichtige Funktion auch als Kraftwerke der Zelle bezeichnet. Sie sind unter anderem für die Produktion von Adenosintriphosphat (ATP) zuständig, dem universellen Energieträger für alle Zellen. Mitochondrien besitzen eine eigene DNA und vermehren sich unabhängig von ihrer Mutterzelle.

  • Mitralklappeninsuffizienz

    Schließunfähigkeit der Mitralklappe. Ein Teil des Blutes fließt von der linken Herzkammer in den linken Vorhof zurück; die linke Kammer muss mehr pumpen.

  • Mitralklappenprolaps

    Floppy-Valve-Syndrome

    Angeborene Bindegewebsschwäche. Vorfall der Mitralklappe in den linken Vorhof, kann zu ungenügendem Klappenschluss führen. 

  • Mitralklappenstenose

    Verengung der Mitralklappe. Mögliche Folgen: Erweiterung des linken Vorhofes, Rückstau in die Lunge.

  • Modifikation/modifiziert

    Variante, z. B. in der Durchführung einer Operation (z. B. modifizierte Fontan-Operation).

  • Morbidität

    Häufigkeit der Erkrankungen innerhalb einer definierten Gruppe.

  • Morbiditätsrisiko

    Statistisch ermittelte Wahrscheinlichkeit einer zuvor definierten Gruppe von Individuen, im Laufe ihres Lebens an einer bestimmten Krankheit zu erkranken.

  • Mortalität

    Häufigkeit der Sterblichkeit innerhalb einer definierten Gruppe.

  • Mortalitätsrisiko

    Statistisch ermittelte Wahrscheinlichkeit der Sterblichkeit in einer zuvor definierten Gruppe von Individuen.

  • Motorische Entwicklung

    Die motorische Entwicklung umfasst die Entwicklung aller Bewegungsabläufe des menschlichen Körpers während des Heranwachsens.

  • MPG

    Medizinproduktegesetz, in Deutschland am 1. Januar 1995 in Kraft getretene Umsetzung der europäischen Richtlinien über aktive implantierbare medizinische Geräte (90/385/EWG), über Medizinprodukte (93/42/EWG) und über In-vitro-Diagnostika (98/79/EG) in nationales Recht.

  • MRT

    Magnetresonanztomographie MRT

    MRT ist die Abkürzung von Magnetresonanztomographie. Es handelt sich dabei um ein Diagnoseverfahren mit Magnetfeldern ohne Einsatz von Röntgenstrahlen. Das MRT liefert Bilddarstellungen von Organen und Körperstrukturen. Siehe auch Kernspintomographie.

  • Mukokutanes Lymphknoten-Syndrom

    Kawasaki-Syndrom.

  • Multizentrische Forschung

    Bei der multizentrischen Forschung handelt es sich um die Durchführung von wissenschaftlichen Studien, an denen sich gleichzeitig mehrere Forschungseinrichtungen beteiligen. Durch die Einbeziehung einer höheren Anzahl an Wissenschaftlern, die unabhängig voneinander forschen, und durch die Einbeziehung größerer Patientenkollektive ist die wissenschaftliche Aussagekraft multizentrischer Studien in der Regel höher als bei Studien, die an nur einer Einrichtung durchgeführt werden.

  • Mustard-Operation

    Der Begriff geht auf den kanadischen Arzt und Herzchirurg William Thornton Mustard (1914-1987) zurück, der das Verfahren 1963 in Toronto erstmals erfolgreich einsetzte. Bei dem OP-Verfahren handelt es sich um eine funktionelle „Korrektur“ (Palliativoperation). Die Vorhofumkehr-Operation bei Transposition der großen Arterien (TGA) wurde bis ca. 1990 anstelle der arteriellen Switch-Operation durchgeführt. Sie unterscheidet sich nur geringfügig von der Senning-Operation.

  • Myokard

    Herzmuskel, muskuläre Wand des Herzens.

  • Myokardinfarkt

    Siehe Herzinfarkt.

  • Myokarditis

    Meist durch Viren verursachte Herzmuskelentzündung.

  • Nachlast

    Belastungskomponente des Herzens; Blutströmungswiderstand, gegen den das Herz pumpen muss, z. B. bei einer Stenose.

  • Nationales Register für angeborene Herzfehler

    Das Nationales Register für angeborene Herzfehler (NRAHF) ist eines der weltweit größten Patientenregister im Bereich Angeborene Herzfehler und das Kernprojekt des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler. Es bietet Forschern einen umfassenden Forschungsservice und unterrichtet die Registerteilnehmer laienverständlich zu Forschungsprojekten und Forschungsergebnissen, die auf ihren Daten- und Probenspenden beruhen.

  • Neonatal

    Neonatal von lateinisch neo (neu) und natus (Geburt) bedeutet das Neugeborene betreffend.

  • Neumutation

    EIne Neumutation ist eine zufällige, spontan (oder sporadisch) auftretende Genveränderung.

  • Neuralrohr-Fehlbildungen

    Das zentrale Nervensystem des Menschen besteht aus Gehirn und Rückenmark. Es entwickelt sich aus dem Neuralrohr des Embryo, das zwischen dem 22. und 28. Entwicklungstag entsteht. Ein unvollständiger Verschluss des Neuralrohrs kann zu unterschiedlichen Fehlbildungen des zentralen Nervensystems führen: beispielsweise zur Anenzephalie oder zur Spina bifida aperta.

  • Neurokognitive Entwicklung

    Neurokognitive Entwicklung. Darunter versteht man die Entwicklung all jener Fähigkeiten und Funktionen, die uns beim Erkennen und Erfassen von Personen und Gegenständen der Umgebung und unserer eigenen Person helfen. Zu diesen Funktionen gehören unter anderem Gedächtnis, Intelligenz, Sprache, das Lösen von Problemen und die Wahrnehmung.

  • Neurologisch

    Neurologisch bedeutet „die Neurologie betreffend“. Die Neurologie, von altgriechisch neuron, deutsch „Nerv“, und -logie, deutsch „Lehre“, ist die Wissenschaft und Lehre vom Nervensystem, seinen Erkrankungen sowie von deren medizinischer Behandlung. Zum Nervensystem zählen u. a. das Gehirn und das Rückenmark (als Bestandteile des zentralen Nervensystems) sowie die anliegenden Nerven, Nervenwurzeln und Nervengeflechte (als Bestandteile des peripheren Nervensystems) und auch Muskeln, weil Muskeln und Nerven eine untrennbare Einheit bilden.

  • Next Generation Sequencing

    Der Begriff Next Generation Sequencing, kurz NGS, beschreibt die weiterentwickelte Technologie der DNA-Sequenzierung. NGS erlaubt die beschleunigte Ermittlung der genauen Abfolge der Bausteine (Nukleotide) in der DNA. Ein menschliches Genom kann heute innerhalb eines Tages sequenziert werden.

  • Nicht-invasiv

    Untersuchungsmethode ohne direktes Eindringen in den Körper, z. B. EKG, Ultraschall, CT, Gegenteil invasiv (z.B. Herzkatheter).

  • Nikaidoh-Operation

    Die bei einer TGA seit 2008 angewandte Operationsmethode des japanischen Herzspezialisten Hisahi Nikaidoh beruht auf einer Rekonstruktion des Abflusses des rechten Ventrikels zur Lungenschlagader durch künstliches Material (oft aus dem Herzbeutel von Rindern hergestellte Gefäßprothese, auch Conduit genannt). Bei der Operation erfolgt eine Rückverlagerung der „vertauschten“ Hauptschlagader inklusive ihres Ursprungs aus dem Ventrikel und deren Anbindung an den korrekten, linken Ventrikel.

  • NO

    Stickoxid. Spezielles Gas, das in sehr geringen Mengen der Atemluft zugesetzt den Lungengefäßwiderstand senkt (bei pulmonaler Hypertonie).

  • Non-commited VSD

    Der Ventrikelseptumdefekt, ein Loch in der Herzscheidewand zwischen der rechten und linken Herzkammer, kann entweder direkt unter der Aorta (subaortal), unter der Pulmonalarterie (subpulmonal), “relativ mittig“ unter beiden großen Gefäßen (doubly-committed) oder aber weiter entfernt und ohne direkten Bezug zu beiden großen Gefäßen liegen. In diesem Fall spricht man von einem non-committed VSD.

  • Norwood-Operation

    Operationsverfahren bei hypoplastischem Linksherzsyndrom. Bei der Norwood-Operation wird der Stamm der Lungenschlagader durchtrennt und die unterentwickelte Körperschlagader durch einen Flicken erweitert. Die beiden Gefäße werden verbunden, so dass die rechte Herzkammer durch dieses Gefäß das Blut in alle Organe des Körpers pumpen kann. Der Stamm der unterentwickelten Körperschlagader wird mit der neuen Körperschlagader seitlich verbunden und dient als Ursprung der Herzkranzgefäße. Die Lunge wird durch ein Kunststoffröhrchen (Shunt), das zwischen einem Nebenast der Körperschlagader und der Lungen- schlagader eingesetzt wird, mit Blut versorgt. Die rechte Herzkammer muss nach dieser Operation also nicht nur den Körperkreislauf, sondern gleichzeitig auch den Lungenkreislauf versorgen. Um diese Mehrarbeit zu verkraften, bedarf das Kind anschließend einer medikamentösen Unterstützung des Herzkreislauf- systems.

  • NRAHF

    Abkürzung für Nationales Register für angeborene Herzfehler.

  • NYHA-Klassifikation

    Einteilung einer Herzfunktionsstörung gemäß der Richtlinien der New York Heart Association. Vier Schweregrade (I - IV) z.B. bei Herzinsuffizienz. Bei Säuglingen und Kleinkindern nur in abgewandelter Form anwendbar. Stadium I: Erkrankung besteht ohne Symptome Stadium II: Atemnot bei außergewöhnlichen Belastungen Stadium III: Atemnot auch bei leichten Belastungen des täglichen Lebens Stadium IV: Atemnot bei jeder Belastung und in körperlicher Ruhe.  

  • Obstruktive Lungengefäßkrankheit

    z. B. bei sehr großen Kammerscheidewanddefekten; der hohe Druck der linken Herzkammer greift auf die rechte Herzkammer über (Druckausgleich) und von dort auf die Lunge (Lungenhochdruck; Eisenmenger-Syndrom).

  • Occluder

    Zusammenfaltbares Doppelschirmchen, das über einen Spezialkatheter ins Herz eingeführt wird, um einen offenen Ductus Botalli durch Entfaltung des Schirmchens zu verschließen.

  • ODM

    Operational Data Model, ist ein Standard von CDISC, dient der Abbildung von klinischen Studien

  • Offene Herzchirurgie

    Im Gegensatz zur geschlossenen Herzchirurgie operiert der Chirurg unter Sicht des Auges, während der Blutdurchfluss durch das Herz unterbrochen ist.

  • Offener Ductus arteriosus Botalli

    Auch Persistierender Ductus (fortdauernder Kanal) genannt. Liegt vor, wenn sich der Ductus arteriosus nach der Geburt nicht verschließt. Es muss dann eventuell ein medikamentöser Verschluss, ein operativer Verschluss (Ligatur) oder ein Verschluss mittels Occluder erfolgen.

  • Okklusion

    Verschluss.

  • Onkologin/Onkologe

    Die Onkologie, von altgriechisch onkos für „Anschwellung, Geschwulst“, befasst sich insbesondere mit Krebserkrankungen. Die Fachärztinnen und Fachärzte auf diesem Gebiet widmen sich vor allem der Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von malignen (bösartigen) Tumoren.

  • Ostium

    Mündung, Eingang, Öffnung.

  • Ostium-primum-, Ostium-sekundum-Defekt

    Vorhofseptumdefekt (ASD I, ASD II).

  • Oxygenator

    Teil der Herz-Lungen-Maschine, der die Atemfunktion der Lunge (Sauerstoffsättigung) übernimmt.

  • Pacer

    Englischer Ausdruck für Herzschrittmacher.

  • PACS 

    Picture Archive & Communication System, Bildübertragungssystem.

  • Palliativ

    Von palliativer Behandlung ist die Rede, wenn vorrangig die bestmögliche Anpassung des Körpers und/oder der Psyche an die gegebenen Bedingungen angestrebt wird, da das Ziel der Heilung nicht oder noch nicht erreicht werden kann.

  • Palliativ-Operation

    Operation, die nur die Symptome, nicht aber die Ursachen einer Krankheit beseitigt.

  • Palpitationen

    Unangenehmes Herzklopfen.

  • PAN-Studie

    Die Studie des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler zur Prävalenz Angeborener Herzfehler bei Neugeborenen in Deutschland lieferte wichtige Erkenntnisse zur Krankheitshäufigkeit und Früherkennung angeborener Herzfehler in Deutschland. Sie bildet bis heute eine aussagefähige Ausgangsbasis für weiterführende Auswertungen sowie repräsentative Langzeitstudien.

  • Pandemie

    Von einer Pandemie spricht man, wenn sich eine Krankheit nicht nur regional, sondern über Länder und Kontinente hinweg ausbreitet. Pandemien werden meistens von neu auftretenden Erregern oder Virustypen verursacht, zum Beispiel durch sogenannte Zoonosen, bei denen Krankheiten von Tieren auf Menschen übertragen werden.

  • Papillarmuskel

    Kegelförmiger Muskelvorsprung an der Innenwand der Herzkammern. Seine Sehnenfäden ziehen zu den Segelklappen und sorgen für einen sicheren Schluss während der Auswurfphase der Herzkammern.

  • Paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie

    Abgekürzt PSVT. Anfallsartig einsetzendes Herzrasen mit Ursprung aus den Herzvorkammern.

  • Patch

    Englische Bezeichnung für Flicken. Meist aus Kunststoff oder Perikardgewebe (Herzbeutelgewebe) dient der Patch z.B. dem Verschließen von Vorhof- oder Kammerscheidewanddefekten.

  • Pathogene Genvarianten

    Unter pathogenen Genvarianten versteht man Veränderungen in der Erbinformation, die als krankheitsauslösend gelten.

  • Pathologin/Pathologe

    Diese Fachärztinnen und Fachärzte untersuchen die Herkunft (Ätiologie), die Entstehungsweise (Pathogenese), die Verlaufsform und die Auswirkungen von Krankheiten einschließlich der jeweiligen Vorgänge im Körper (Pathophysiologie). Ihre Tätigkeit beruht unter anderem auf der Beurteilung von Gewebeproben. Dazu untersuchen sie Gewebeveränderungen (pathologische Anatomie), Veränderungen der Gewebestruktur (Histopathologie) sowie Zellveränderungen (Zytologie). Biochemische und molekularbiologische Untersuchungen gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung.

  • Patientenverfügung

    Damit lässt sich vorsorglich regeln, welche medizinischen Maßnahmen wir im Bedarfsfall in einer bestimmten Situation wünschen und welche nicht.

  • PDA

    Persistierender Ductus arteriosus

    Der persistierende Ductus arteriosus, kurz PDA, zählt zu den häufigen angeborenen Fehlbildungen am Herzen und kommt isoliert und in Kombination mit anderen Fehlbildungen des Herzens und der großen Arterien vor. Der Ductus arteriosus stellt im vorgeburtlichen Kreislauf des Kindes eine normale und notwendige Verbindung zwischen Lungenschlagader und Körperschlagader dar. Über den Ductus wird im Mutterleib (intrauterin) das Blut aus der rechten Herzkammer unter Umgehung der Lunge in die Körperschlagader gepumpt. Normalerweise verschließt sich der Ductus innerhalb von Stunden bis Tagen nach der Geburt spontan. Bleibt dieser Verschluß aus, spricht man von einem fortbestehenden (persistierenden) Ductus arteriosus.

  • Peer-Review(-Zeitschriften)

    Peer-Review-Zeitschriften unterziehen eingereichte wissenschaftlichen Texte vor einer Veröffentlichung einem Prüfverfahren. Das Verfahren zur Qualitätssicherung einer Forschungsarbeit nennt sich peer review (von engl. peer, Gleichrangiger und engl. review, Gutachten). Es erfolgt durch unabhängige Gutachter aus dem gleichen Fachgebiet und dient dazu, die Eignung eines wissenschaftlichen Textes zur Veröffentlichung zu beurteilen, um die Qualität von wissenschaftlichen Publikationen zu gewährleisten. Das Verfahren kommt bei wissenschaftlichen Fachzeitschriften zum Einsatz und wird auch zur Beurteilung der Qualität von Anträgen zur Förderung von Forschungsprojekten angewandt.

  • Perfusion

    Durchströmung, z. B. des Körpers oder einzelner Organe (z. B. Lunge) mit Flüssigkeit (z. B. Blut). 

  • Perfusor

    Elektrische Pumpe, mit der einem Patienten z. B. nach einer Operation über eine Infusion (Tropf) Medikamente und Nährstoffe zugeführt werden.

  • Perikard

    Herzbeutel; Haut die das Herz umschließt.

  • Perikarderguss

    Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (siehe auch Perikardtamponade).

  • Perikarditis

    Herzbeutelentzündung.

  • Perikardtamponade

    Ausfüllung des Herzbeutels (= Perikard) mit Blut nach Herzwandriss. Folge: zunehmende Druckerhöhung, Behinderung der Herztätigkeit.

  • Perinatalmedizin

    Bei der Perinatalmedizin handelt es sich um ein Spezialgebiet der Gynäkologie und Geburtsheilkunde, das sich mit den Erkrankungen und Gefährdungen von Mutter und Kind kurz vor, während und bis sieben Tage nach der Geburt befasst. Die Perinatalmedizin zielt darauf ab, durch neue und verbesserte diagnostische und therapeutische Möglichkeiten die Säuglingssterblichkeit zu senken. Sie wurde maßgeblich von dem deutschen Gynäkologen und Geburtshelfer Erich Saling entwickelt, der 1967 die Deutsche Gesellschaft für perinatale Medizin gründete.

  • Periphere Zyanose

    Blaufärbung der Haut oder Schleimhäute (Zyanose) bei vermehrter Sauerstoffausschöpfung in der Peripherie (= herzfern), z. B. bei Herzinsuffizienz mit vermindertem Herzminutenvolumen oder bei starker Abkühlung der Haut.

  • Perkutane transluminale Valvuloplastie

    Abgekürzt PTVP. Ballonerweiterung, z. B. bei Aorten- oder Pulmonalklappenverengung. 

  • PFO

    Persistierendes (= offenes) Foramen ovale in der Vorhofscheidewand.

  • Phänotypisch

    Phänotypisch bedeutet den Phänotyp betreffend. Der Begriff Phänotyp (von altgriechisch phaíno „ich erscheine“ und týpos „Gestalt“) bezeichnet die sichtbaren Eigenschaften eines Organismus, sein Erscheinungsbild.

  • Phonokardiographie/Phonokardiogramm

    Herz-Schallschreibung; Aufzeichnung der Herztöne und auftretender Nebengeräusche mittels Mikrophon und Herzschallverstärker (meist gemeinsam mit EKG).

  • PID

    Patientenidentifikator, 1. Stufe der Pseudonymisierung, bestehend aus 8 Zeichen

  • PID-Dispatcher

    Verbindung (Schnittstelle) zwischen System, in das identifizierende Daten für Studien- oder Registerteilnehmer eingegeben werden, und PID-Generator.

  • PID-Generator

    Der PID-Generator ist ein Programm zur Erzeugung eines Pseudonyms in Form eines PID-Code. Der achtstellige Code enthält keine personenbezogenen Daten.

    Der PID-Generator wurde im Kompetenznetz für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie als Werkzeug für die Erzeugung von pseudonymen Patientenidentifikatoren entwickelt (Reng, Debold, Specker, Pommerening: Generische Lösungen zum Datenschutz für die Forschungsnetze in der Medizin. Schriftenreihe der TMF, Band 1, März 2006). Er wird in vielen medizinischen Forschungsnetzen eingesetzt. Durch die Eindeutigkeit des PID als Ordnungskriterium in allen Datenbanken des Netzes ist eine präzise und zuverlässige Arbeitsweise bei gleichzeitiger Sicherstellung des Datenschutzes gewährleistet.

  • PIMS/MIS-C

    PIMS/MIS-C ist ein schweres Krankheitsbild mit Entzündungen des gesamten Organismus, das in seltenen Fällen bei Kindern und Jugendlichen in der Regel einige Wochen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 beobachtet wurde. Betroffen waren auch Kinder ohne vorherige Covid 19-Symptome. Die Entzündungen treten an Haut und Schleimhäuten, im Herz und Magen-Darm-Trakt, in Lunge, Leber und Nieren auf. Bei vielen Kindern ist die Herzfunktion (besonders des linken Ventrikels) eingeschränkt. Auch wurden häufig klinische Zeichen einer Myokarditis sowie krankhafte Veränderungen der Herzgefäße beobachtet. Eine bei PIMS selten auftretende Schocksymptomatik, vergleichbar einer schweren Blutvergiftung (Sepsis), erfordert die intensivmedizinische Behandlung, zum Teil mit Beatmung. Das „neue“ Krankheitsbild wird von den behandelnden Kinderärztinnen und Kinderärzten zunehmend besser verstanden und ist inzwischen gut behandelbar.

  • Pleura

    Doppelmembran, bestehend aus Rippenfell: Membran, die den Brustraum auskleidet und Lungenfell: Membran, die die Lungen überzieht.

  • Pleuraerguss

    Flüssigkeit im Raum zwischen dem Rippen- und dem Lungenfell.

  • Plötzlicher Herztod

    Englisch sudden cardiac death. Todesart, die mit elektrischen Problemen im Herzen zusammenhängt (im Unterschied zum Herzinfarkt, bei dem eine Schädigung des Herzmuskels aufgrund der Blockierung einer Arterie vorliegt); normalerweise verursacht durch eine ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern. Kann auch infolge einer Myokardruptur oder eines totalen AV-Blocks auftreten. Ein AICD-System kann das Risiko des plötzlichen Herztods verringern.

  • Pneumokokken

    Bei Pneumokokken handelt es sich um weltweit verbreitete Bakterien aus der Familie der Streptokokken, die per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden. Je nach Region und abhängig vom Alter sind verschiedene Pneumokokken-Stämme für unterschiedliche Krankheiten mit zum Teil lebensbedrohlichen Verläufen verantwortlich. So verursachen sie beispielsweise die Mehrzahl aller bakteriellen Lungenentzündungen.

  • Pneumologe/Pneumologin

    Die Pneumologie, auch Pneumonologie von altgriechisch pneumōn für „Geist“, „Hauch“, „Atem“) oder Pulmologie, auch Pulmonologie von lateinisch pulmo für „Lunge“) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit Lungenerkrankungen beschäftigt. Fachärztinnen und Fachärzte dieses Teilgebiets sind auf die Erkennung und Behandlung von Erkrankungen der Lunge und der Atemwege spezialisiert.

  • Pneumothorax

    Luft im Pleuraraum; das Vakuum fehlt, die Lunge fällt in sich zusammen.

  • Polyglobulie

    Vermehrung von Zellen im Blut. Bei lang bestehender Zyanose kommt es zu einer Vermehrung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten).

  • Pompe-Erkrankung

    Form der Glykogenspeicherkrankheit. Herzerkrankung: Kardiomyopathie.

  • Postnatal

    Nach der Geburt.

  • Postperikardiotomie-Syndrom

    Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel nach einer Operation, bei der der Herzbeutel geöffnet wurde. Meist mit Fieber und Abgeschlagenheitsgefühl des Patienten einhergehend.

  • Präexzitation

    Vorzeitige und untypische elektrische Erregung der Ventrikel über zusätzliche Leitungsbahnen zwischen Vorkammern und Hauptkammern.

  • Präexzitationssyndrom

    Vorzeitige Erregung von Teilen der Herzmuskulatur durch zusätzliche Leitungsbahnen, evt. mit paroxymaler Tachykardie einhergehend (WPW-Syndrom, LGL-Syndrom).

  • Prämedikation

    Medikamentengabe vor einer Narkose oder einem größeren Eingriff (Herzkatheter), von der der Patient schläfrig wird (Sedierung).

  • Pränatal

    Vor der Geburt.

  • Pränatale (= fetale) Echokardiographie

    Vorgeburtliche Ultraschalluntersuchung des Herzens im Mutterleib zur Früherkennung von Herzfehlern.

  • Präzisionsmedizin (Personalisierte Medizin)

    Die Präzisionsmedizin, auch personalisierte Medizin oder individualisierte Medizin genannt, zielt darauf ab, jeden Patienten individuell und maßgeschneidert zu behandeln und dadurch den Therapiererfolg zu erhöhen. Dazu zählt auch die fortlaufende Anpassung der Behandlung an den Gesundungsprozess.

  • Prospektiv

    So genannte prospektive bzw. vorausschauende Studien dienen der Überprüfung einer wissenschaftlich noch nicht bewiesenen Annahme etwa zur Wirksamkeit einer Behandlungsmethode. Dabei wird vorher festgelegt, welche Annahme geprüft werden soll, und die Daten werden zielgerichtet zu diesem Zweck erhoben – im Gegensatz zur nachträglichen Auswertung bereits vorhandenen Datenmaterials.

  • Protamin

    Eiweiß/Protein/Medikament, um die Wirkung des Heparins wieder aufzuheben, das Blut wird wieder gerinnbar gemacht.

  • Proteine

    Proteine, von griechisch prōtos für "Erster, Vorerster", umgangssprachlich auch als Eiweiße bezeichnet, sind durch Peptidverbindungen aus Aminosäuren aufgebaute Makromoleküle. Sie finden sich in jeder lebenden Zelle und übernehmen mit ihrer jeweils unterschiedlichen hochspezifischen Struktur eine Vielzahl an Aufgaben und Funktionen. Proteine haben einen wesentlichen Anteil an sämtlichen Zellprozessen. Die Gesamtheit aller Proteine in einem Lebewesen, einem Gewebe, einer Zelle oder einem Zellkompartiment, unter exakt definierten Bedingungen und zu einem bestimmten Zeitpunkt, wird als Proteom bezeichnet.

  • Prothese

    Ersatzteil für ein fehlendes oder nicht mehr funktionsfähiges Organ oder Körperteil.

  • Prozedur

    Herzchirurgischer Eingriff, Katheterintervention, Schrittmacherimplantation, Defi-Implantation

  • Pseudonymisierung 

    Bei der Eingabe der persönlichen Daten eines Patienten erzeugt das Datenbankprogramm automatisch ein eindeutiges Pseudonym, die so genannte Patientenidentifikationsnummer (PID). Die PID ist ein 8- stelliger Code, der keine persönlichen Daten enthält und daher keine Rückschlüsse auf die Identität des Datenspenders zulässt.

  • PSN

    Pseudonymisierungsdienst – Pseudonymisierung 2. Stufe. Der PID wird durch ein PSN ersetzt. Damit wird vermieden, dass Forschungsdaten durch die Verbreitung von PIDs (z. B. Ausdruck in der Patientenakte) re-identifizierbar sind.

  • Psychosoziale Intervention

    Psychosoziale Intervention ist der Sammelbegriff für Prozesse, die auf die Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung alltagspraktischer, kognitiver und sozialer Fähigkeiten und Verhaltensweisen abzielen und etwa zur Unterstützung einer psychisch und/oder körperlich belasteten oder beeinträchtigten Person eingesetzt werden.

  • Pulmonalarterienbanding (PAB)

    Bei seltenen komplexen angeborenen Herzfehlern dient dieser vorbereitende Eingriff dem Schutz vor einem erhöhten Blutfluss im Lungenkreislauf und damit vor der Entwicklung eines lebensbedrohlichen Lungenhochdrucks (pulmonale Hypertonie). Dazu wird der Hauptstamm der beiden Lungenarterien (Truncus pulmonalis) künstlich durch ein Bändchen eingeengt. Bei der anschließenden Korrektur-Operation wird das Bändchen wieder entfernt. Angewandt wird das Verfahren etwa bei Herzfehlern mit einem Links-Rechts-Shunt. Darunter fallen alle angeborenen Herzfehler, bei denen es aufgrund von Defekten, wie einem VSD, zu einem Übertritt von Blutströmen zwischen normalerweise voneinander getrennten Gefäßen oder Hohlräumen kommt. Wichtig kann dieser Eingriff auch bei angeborenen Herzfehlern sein, die mit nur einer funktionierenden Herzkammer einhergehen.

  • Pulmonalatresie

    Zyanotischer Herzfehler. Zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader besteht keine Verbindung. Ist ein Kammerscheidewanddefekt vorhanden, über dem die Aorta "reitet", besteht eine extreme Form der Fallotschen Tetralogie. 

  • Pulmonalis

    Lungenschlagader, Pulmonalarterie.

  • Pulmonalklappe

    Die Pulmonalklappe besteht aus drei halbmondförmigen Taschenklappen und befindet sich am Übergang der rechten Herzkammer in die Lungenschlagader; sie fungiert als Rückschlagventil.   

  • Pulmonalklappeninsuffizienz

    Defekt der Pulmonalklappe mit mangelhafter Schlussfähigkeit; das zur Lunge gepumpte Blut fließt teilweise wieder zurück in die rechte Herzkammer.

  • Pulmonalklappenstenose

    Auch als Pulmonalstenose bezeichnet. Einengung der Lungenschlagaderklappe. Dabei sind die Segel der Pulmonalklappe verdickt und teilweise miteinander verwachsen. Die Klappe kann sich nicht vollständig öffnen, der Strömungswiderstand an der Klappe ist erhöht, der Druck in der rechten Herzkammer steigt an. Hierdurch entsteht ein Druckunterschied (Druckgradient) zwischen der rechten Herzkammer und der Lungenschlagader.

  • Pulsoximeter

    Gerät zur Bestimmung der Sauerstoffsättigung des Blutes durch die Haut (nicht-invasiv). Meist mittels am Finger angebrachten Leucht-Elektroden.

  • Pulsoxymetrie-Screening

    Nachgeburtliches Untersuchungsverfahren zur Früherkennung von angeborenen Herzfehlern, bei dem mittels einer kleinen Manschette am Finger oder Zeh des Säuglings der Sauerstoffgehalt im Blut gemessen wird.

  • Puls 

    Entspricht in der Regel der Herzfrequenz. Lässt sich tasten an Handgelenken (Arteria radialis), am Hals (Arteria carotis) oder am Fuß (Arteria dorsalis pedis). Ausnahme: z.B. bei Vorhofflimmern ist nicht jeder Herzschlag als Puls tastbar.

  • Punktion

    Einstich einer Hohlnadel zur Blutentnahme oder Injektion von Substanzen. Auch zum Einbringen eines Herzkatheters. 

  • Purkinje-Fasern

    Letzte Ausläufer des Reizleitungssystems in den Hauptkammern. Von hier aus wird der elektrische Impuls an die Herzmuskelfasern weitergegeben. 

  • PVS

    Praxis Verwaltungssystem

  • Quicktest/Quickwert

    Blutgerinnungstest zur Bestimmung des Gerinnungswertes des Blutes; zur Überwachung bei Marcumarisierung. Siehe auch INR-Wert.

  • Rashkind-Manöver

    Wird z. B. bei Transposition der großen Arterien, TGA angewendet; mit einem Ballonkatheter wird das Foramen ovale zwischen den Vorhöfen künstlich erweitert, um eine bessere Durchmischung des Blutes zu ermöglichen.

  • Rastelli-Operation

    Einsetzen eines klappentragenden Conduits zwischen Ausflussbahn der rechten Herzkammer und Lungenschlagader, sowie Verschluss des Scheidewanddefektes mittels Patch mit Umleitung des Blutes von der linken Herzkammer zur Körperschlagader (z. B. bei bestimmten Formen der Transposition der großen Arterien, TGA mit Ventrikelseptumdefekt und LVOTO oder der Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt).

    Bei dem nach seinem „Erfinder“, dem italienischen Wissenschaftler und Herzchirurg Giancarlo Rastelli, benannten Verfahren wird bei einer TGA mit einem Ventrikelseptumdefekt (VSD) und LVOTO das Blut mit Hilfe eines tunnelförmigen meist aus Kunststoffmaterial geformten Verbindungsstückes vom linken Ventrikel zur Hauptschlagader geleitet. Das Blut kann so ungehindert von der linken Herzkammer in den Körperkreislauf fließen, während die rechte Herzkammer über eine Verbindung aus meist tierischem Material, die ebenfalls bei der Operation geschaffen werden muss, das Blut in den Lungenkreislauf pumpt.

  • RCT

    Randomized Controlled Trial

    RCT, Randomisierte kontrollierte Studie. Sogenannte randomisierte kontrollierte Studien, kurz RCTs, gelten in der medizinischen Forschung als das nachweislich zuverlässigste Studiendesign, um bei einer klaren Fragestellung eine eindeutige Aussage zu erhalten und Kausalität nachzuweisen, und damit als „Goldstandard“. Die Zuordnung der Studienteilnehmer z.B. zu einer Behandlungsgruppe (z.B. Medikament A oder B) erfolgt nach dem Zufallsprinzip, um verfälschende Einflüsse auszuschließen. Dafür steht der Begriff Randomisierung, der sich vom englischen Wort randomize bzw. random („zufällig, ziellos, willkürlich“) ableitet. Von „kontrolliert“ spricht man, weil die Ergebnisse z.B. der Behandlung mit einem Medikament in der Studiengruppe mit den Ergebnissen in einer Kontrollgruppe verglichen werden, die entweder mit dem bisher wirksamsten Präparat oder mit einem Scheinmedikament (Placebo) behandelt wird.

  • Reanimation

    Wiederbelebung durch Herz-Druck-Massage und Beatmung.

  • Rechter Vorhof

    Im rechten Vorhof sammelt sich sauerstoffarmes Blut aus dem Körperkreislauf und gelangt über die rechte Herzkammer in die Lunge, wo es mit Sauerstoff angereichert wird.

  • Rechts-Links-Shunt

    z. B. bei Herzfehlern. Die rechte Herzkammer drückt wegen Verengung der Lungenschlagader einen Teil des sauerstoffarmen Blutes über den Scheidewanddefekt in die linke Herzkammer und damit in den Körperkreislauf. Durch die Vermischung von sauerstoffreichem und sauerstoffarmen Blut kommt es zur Zyanose. Auch über einen Vorkammerscheidewanddefekt möglich.

  • Rechtsherzkatheter

    Siehe Herzkatheteruntersuchung.

  • Reentry Kreislauf

    Dabei kommt es zu einem kreisförmigen Impulsgeschehen um beispielsweise durch Korrektur-OPs entstandenes Narbengewebe oder künstliches Verschlussmaterial, das schnelle Herzrhythmusstörungen auslöst.

  • Registerartige Studien

    Studien, die nicht GCP-konform arbeiten müssen und zum Zwecke der Datensammlung dienen. Im Gegensatz dazu stehen klinische Studien, die hypothesengetrieben eine bestimmte Fallzahl erreichen wollen, dann ausgewertet und beendet werden.

  • Regurgitation

    Von Regurgitation spricht man, wenn der Blutfluss im Herz in entgegengesetzter Richtung zur üblichen Fließrichtung erfolgt. Dahinter steckt ein unvollständiges Schließen einer der vier Herzklappen.

  • Reizleitungssystem

    Im Herzmuskel sorgen elektrisch aktive Zellen für die Bildung und Weiterleitung von elektrischen Impulsen. Aus einer Ansammlung solcher Zellen im rechten Vorhof besteht der Sinusknoten, der „Schrittmacher“ des Herzens. Von hier aus werden regelmäßig elektrische Impulse abgegeben und über besondere Leitungsbahnen (Reizleitungssystem) zu den Muskelzellen weitergeleitet. Die Muskelzellen reagieren auf diese elektrischen Impulse mit einer Kontraktion, d.h. sie ziehen sich zusammen. Durch die koordiniert ablaufende Kontraktion aller Herzmuskelzellen entsteht die Pumpbewegung des Herzens (Systole).

  • Reizschwelle

    Niedrigste Schwelle, bei der ein Impuls noch an das Gewebe weitergeleitet und eine Kontraktion des Herzens ausgelöst wird (Herzschrittmacher).

  • Reoperation

    Weiterer operativer Eingriff nach einer oder mehreren Operationen.

  • Resektion

    Operative Verkleinerung oder auch Entfernung.

  • Residuen

    Bleibende Restzustände, z. B. nach Operationen.

  • Respirator

    Beatmungsgerät; Maschine zur künstlichen Beatmung von Patienten, die nicht selbst atmen können, bzw. während Operationen beatmet werden.

  • Restenose

    Erneute Verengung einer Klappe oder eines Gefäßes nach einer vorangegangenen Erweiterung.

  • Restgradient

    Verbleibender Druckunterschied; Maß für Restenge in mmHg.

  • restriktive Kardiomyopathie

    Eigenständige Herzmuskelkrankheit mit ausgeprägter Wandversteifung der Ventrikel und auch Verdickung der Herzinnenhaut (Endokardfibrose).

  • REV

    Die so genannte Reparation a l'etage ventriculair, kurz REV, die seit 2006 bei einer TGA zum Einsatz kommt, ist eine Art französischer Gegenentwurf zur Nikaidoh-Operation. Sie kommt ohne Conduit aus, d. h. ohne künstliche Gefäßprothese, die die Herzkammer mit der Lungenschlagader verbindet.

     

  • Rezidiv

    Wiederauftreten einer Erkrankung, Adj.: rezidivierend.

  • Risikostratifizierung

    In der Medizin bezeichnet der aus dem Lateinischen von stratum, Decke, und facere für machen, herstellen, abgeleitete Begriff das Abschätzen des Risikos, mit dem eine Erkrankung fortschreitet, zu Komplikationen oder zum Tod führt.

  • RNA

    Ribonukleinsäure

    RNA, von Englisch: Ribonucleic acid, Deutsch: Ribonukleinsäure (RNS), ist ein aus Nukleotiden aufgebauter Einzelstrang in jeder Zelle eines Lebewesens. Ribonukleinsäuren sind wichtige Informations- und Funktionsträger einer Zelle. Die Nukleotide einer RNA bestehen aus einem Phosphatrest, einem Zuckermolekül und einer organischen Base. Die unterschiedliche Typen der RNA spielen eine wichtige Rolle etwa bei der Proteinherstellung oder der Regulierung  von Genaktivitäten. Die mRNA dient als Informationsüberträger und enthält den Bauplan für die Proteine, die während der Proteinbiosythese hergestellt werden. Die tRNA transportiert Aminosäuren zu den Ribosomen. Die innerhalb des Zellkerns gebildete rRNA macht den Großteil der Ribosomen aus, die die genetischen Informationen der mRNA ablesen und aus ihnen Proteine bauen.

  • Ross-Operation

    Operationsverfahren bei schwerwiegendem Aortenklappenfehler: die eigene Pulmonalklappe wird anstelle der kranken Aortenklappe eingesetzt (=Autograft). Die Pulmonalklappe wird ersetzt durch einen Homograft oder eine künstliche Klappe.

  • Röteln-Embryopathie/Fetopathie

    Durch mütterliche Rötelnerkrankung während der Schwangerschaft ausgelöste Missbildung mit Entwicklungsstörungen besonders an Augen, Ohr und Herz.

  • RR

    Abkürzung für Riva-Rocci. Der italienische Mediziner Scipione Riva-Rocci (1863 - 1937) beschrieb als erstes die nach ihm benannte Methode der Blutdruckmessung mit Manschette und Auskultation. RR wird als Synonym für gemessene Blutdruckwerte (z. B. RR 110/80 mm Hg) verwendet.

  • RSV

    Respiratorisches Synzytial-Virus

    Das respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV, ist ein weltweit verbreiteter Erreger von akuten Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege in jedem Lebensalter und einer der bedeutendsten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen, insbesondere Frühgeborenen und Kleinkindern.

  • Ruhe-EKG

    Elektrokardiogramm-Aufzeichnung im Ruhezustand.

  • RVOT

    Rechtsventrikulärer Ausflusstrakt

    Als rechtsventrikulären Ausflusstrakt, kurz: RVOT für engl. Right Ventricular Outflow Tract, wird der Bereich der rechten Herzkammer bezeichnet, aus dem das sauerstoffarme Blut aus der Herzkammer in den Lungenkreislauf ausströmt, um in der Lunge mit Sauerstoff angereichert zu werden.

  • RVOT-Patch

    Erweiterung der Verbindung zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader durch einen Kunststoffflicken.

  • RVOT-Spitzengradient

    Der RVOT-Spitzengradient beschreibt die maximale Differenz zwischen dem Ort des höheren und dem Ort des niedrigeren Drucks des Blutflusses im rechten Ausflusstrakt. Diese Werte lassen sich durch eine Doppler-Echokardiographie messen.

  • RVOTO

    Englisch Right ventricular outflow tract obstruction. Obstruktion (= Hindernis in der Blutstrombahn) des Ausflusstraktes der rechten Herzkammer.

  • Salven

    Bedrohliche Form von zusätzlichen Herzschlägen (Extrasystolen), Serien (4 und mehr).

  • Sauerstoffsättigung

    Anteil des sauerstoffgesättigten Hämoglobins am Gesamthämoglobin, Angabe in Prozent. Messung u.a. mittels Pulsoximeter.

  • Schenkelblock

    Rechts- oder Linksschenkelblock (RSB/LSB); Blockierung im rechten oder linken Schenkel des Reizleitungssystems. Die normale Erregung der Herzkammer ist gestört (im EKG erkennbar). Kompletter RSB meist als Komplikation einer Herzoperation. LSB als Ausdruck einer erheblichen Herzmuskelschädigung.

  • Schirmchen-Okklusion

    Spezielle Kathetertechnik, z. B. für Verschluss eines offenen Ductus, mittels eines Schirmchens, das mit einem Katheter durch das Herz zum Ductus gebracht und dort entfaltet wird. 

  • Schlagvolumen

    Blutmenge, die das Herz bei jeder Zusammenziehung auswirft. Dient u.a. zur Berechnung des Herzminutenvolumens (HMV) = Herzschlag pro Minute x Schlagvolumen.

  • Segregation

    Von lateinisch segregare (entfernen, trennen). Bezeichnet in der Genetik die Aufspaltung von Erbanlagen mütterlicher und väterlicher Herkunft.

  • Sehnenfäden

    Aus Bindegewebe bestehende Fäden (quer durch die Herzkammer ziehend) zur fallschirmartigen Aufhängung der Segelklappen an den Papillarmuskeln.

  • Semilunarklappen

    Taschenklappen 1. Aortenklappe, 2. Pulmonalklappe. Beide bestehen aus je drei halbmondförmigen Taschenklappen.

  • Seniorautor

    Autorenschaft bei wissenschaftlichen Publikationen: Seniorautor ist in der Regel derjenige, der das Forschungsprojekt initiiert, sprich: die Idee dazu hat. Erstautor ist derjenige, der Organisation, Planung, Koordination und Manuskripterstellung eines Forschungsprojektes leitet.

  • Senning-Operation

    Bei dem nach dem schwedischen Herzchirurg Åke Senning (1915 - 2000) benannten OP-Verfahren handelt es sich um eine funktionelle „Korrektur“ (Palliativ-Operation). Der Herzchirurg hatte die Vorhofumkehr-Operation bei Transposition der großen Arterien (TGA) 1958 zum ersten Mal erfolgreich in Stockholm durchgeführt, siehe auch Mustard-Operation.

  • Sepsis

    Eine Sepsis (oft auch als Blutvergiftung bezeichnet) ist eine lebensbedrohliche Komplikation, die bei verschiedensten meist durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelösten Infektionskrankheiten entstehen kann. Dabei wird die körpereigene Immunabwehr fehlreguliert, wodurch es zu einer Schädigung eigener Organe bis hin zum Multiorganversagen kommen kann.

  • Septektomie

    Entfernung einer Scheidewand (= Septum), z. B. der Vorhofscheidewand.

  • Septierung

    Herstellung einer Scheidewand, z. B. zwischen beiden Vorhöfen bei fehlendem Septum.

  • Septum

    Scheidewand, z.B. zwischen den beiden Vorhöfen und zwischen den beiden Herzkammern.

  • Sequenzierung

    Biochemisches Verfahren zur Analyse des Erbgutes, bei dem die Basenabfolge in den Nukleinsäuresträngen beispielsweise aller Protein-codierenden DNA-Abschnitte im Exom bestimmt wird. Es wird derzeit angenommen, dass der größte Teil der krankheitsverursachenden Genmutationen im Exom zu finden ist.

  • Shone-Komplex

    Variabe Kombination von nachfolgenden Linksherzfehlern: Aortenisthmusstenose, Mitralstenose (fallschirmförmige Klappe) und (Sub-)aortenstenose. 

  • Shunt

    Kurzschlussverbindung mit Flüssigkeitsübertritt zwischen normalerweise getrennten Gefäßen oder Hohlräumen. Diese kann natürlich vorkommen (z. B. im Rahmen von Fehlbildungen wie arteriovenösen Malformationen) oder auch im Rahmen einer medizinischen Maßnahme, z.B. bei der Norwood-Operation, künstlich angelegt werden.

  • Shuntvolumen

    Blutmenge, die über einen Shunt fließt.

  • Sick-Sinus-Syndrom 

    Der Begriff fasst verschiedene Herzrhythmusstörungen zusammen, die auf Fehlfunktionen des Sinusknotens und der Erregungsleitung auf Vorhofebene beruhen.

  • Single Nucleotide Variations

    Single Nucleotide Variations (SNVs). Der Begriff bezeichnet Änderungen einzelner Nukleotide in der DNA-Sequenz eines Gens (auch "Punktmutation" genannt). Von SNVs spricht man, wenn nur wenige Individuen (< 1%) in der Bevölkerung eine solche Änderung aufweisen. SNVs sind Genmutationen, die entweder spontan (Neumutation) auftreten können oder in der Vergangenheit entstanden sind und in der Bevölkerung in sehr geringer Häufigkeit vorkommen.

  • Sinus coronarius

    An der Herzhinterfläche an der Vorhof-Kammer-Grenze gelegene Sammelvene, die den größten Teil der Herzvenen aufnimmt und in den rechten Vorhof mündet.

  • Sinus Valsalvae

    Der unmittelbar nach der Aortenklappe folgende, etwas erweiterte Teil, der die Aortenwurzel bildet. Ursprungsort der Herzkranzgefäße.

  • Sinus-valsalvae-Aneurysma

    Durch eine Schwäche des Bindegewebes der Aortenwand entsteht eine Aussackung (Aneurysma), was zu einer Ruptur (= Riss) führen kann. Mögliche Folgen: Verengungen der Koronararterien, Aortenklappeninsuffizienz.

  • Sinus-venosus-Defekt

    Hoch gelegter Vorhofscheidewanddefekt, oft mit einer Fehlmündung der rechten oberen Lungenvene in den rechten (nicht linken) Vorhof.

  • Sinusknoten

    Wird auch als „natürlicher Herzschrittmacher“ bezeichnet. Teil des Reizleitungssystems; liegt in der rechten Vorhofwand und löst über elektrische Impulse das Schlagen des Herzens aus.

  • Sinusknotendysfunktion

    Sick-Sinus-Syndrom.

  • Situs inversus

    Umkehrung der Lage von Körperorganen (seitenverkehrt). 

  • Speichelprobe

    Für bestimmte Forschungsfragen lässt sich die Erbsubstanz DNA aus einer Speichelprobe gewinnen.

  • Spina bifida aperta

    Fehlbildung des Rückenmarks.

  • Spiroergometrie

    Messung der körperlichen Leistung (Ergometrie) unter gleichzeitiger Bestimmung des Atemzeitvolumens und des Sauerstoffverbrauchs.

  • Ständige Impfkommission (STIKO)

    Bei der Ständigen Impfkommission (STIKO) handelt es sich um ein beim Robert Koch Institut (RKI) angesiedeltes, unabhängiges Gremium aus Expertinnen und Experten. Aufgabe der STIKO ist es, auf wissenschaftlicher Grundlage Empfehlungen für die notwendigen Schutzimpfungen in Deutschland vorzubereiten.

  • STDM

    Standard Data Tabulation Model (SDTM) des Clinical Data Interchange Consortiums (CDISC), definiert einen Standard für die Einreichung von Daten aus klinischen Studien bei der amerikanischen FDA im Rahmen eines Zulassungsverfahrens. SDTM stellt darüber hinaus auch eine in anderen Anwendungsfällen einsetzbare Schnittstellendefinition dar.

  • Stenotisch

    Verengt.

  • Stent

    Maschendrahtartige Gefäßstütze, um z.B. nach einer Ballondilatation den geweiteten Verengungsbereich offenzuhalten.

  • Sternotomie

    Chirurgische Eröffnung des Brustkorbs durch Brustbeinlängsschnitt.

  • Sternum

    Brustbein.

  • Stethoskop

    Instrument zum Abhören, z. B. von Herzgeräuschen.

  • Stimulationsfrequenz

    Häufigkeit der Reizung, z. B. durch einen Herzschrittmacher.

  • Streptokokken

    Bakterielle Krankheitskeime, z. B. Verursacher von Endokarditis. 

  • Subaortenstenose

    Subvalvuläre Aortenstenose, Verengung unterhalb der Aortenklappe im linksventrikulären Ausflusstrakt.

  • Subclavian-flap-Technik

    Operationsverfahren (Säuglingsalter) bei Aortenisthmusstenose. Ein Arterienstück (arteria subclavia) wird als Erweiterungsflicken im verengten Abschnitt der Aorta verwendet.

  • Subpulmonalstenose

    Subvalvuläre Pulmonalstenose, d. h. Verengung unterhalb der Pulmonalklappe im Infundibulum.

  • sudden cardiac death (SCD)

    sudden cardiac death (SCD) ist der englische Begriff für den plötzlichen und unerwarteten Tod aufgrund einer Herzerkrankung.

  • Supraventrikular

    Oberhalb der Herzkammer.

  • Switch-Operation

    Siehe arterielle Switch-Operation.

  • Sympathikus

    Teil des vegetativen Nervensystems, der durch Reiz den Herzschlag erhöht (Einstellung auf kurzdauernde Maximalleistung).

  • Syndromaler Herzfehler

    Seltener angeborener Herzfehler, der mit weiteren Organ-Fehlbildungen einhergeht. Nicht-syndromale Herzfehler dagegen weisen keine weitere Organ-Fehlbildung auf.

  • Synkope

    Anfallsartige, kurze Bewusstlosigkeit, Ohnmacht. U.a. in Zusammenhang mit Herzfehler oder Herzrhythmusstörungen.

  • Systemischer Kreislauf

    Großer, arterieller Blutkreislauf, Körperkreislauf.

  • Systole

    Phase der Herzmuskelanspannung (Zusammenziehen, Kontraktion des Herzmuskels); Blutauswurf, Entleerung des Herzens, das Blut wird dadurch in Lungenarterie und Aorta gepresst.

  • Systolischer Blutdruck

    Oberer Blutdruckwert z.B. 120/80 mmHg.

  • Tachypnoe

    Erhöhte Atemfrequenz durch erhöhten Sauerstoffbedarf oder erniedrigtes Sauerstoffangebot.

  • Taussig-Bing-Komplex

    Der Taussig-Bing-Komplex ist nach seinen Entdeckern benannt. Die US-amerikanische Kinderärztin Helen Brooke Taussig und ihr deutsch-amerikanischer Kollege Richard John Bing beschrieben 1949 als Erste diese spezielle Form der Transposition der großen Arterien (TGA).

    Die Hauptschlagader (Aorta) entspringt aus der rechten Herzkammer, die Lungenschlagader (Pulmonalarterie) verläuft über einen Ventrikelseptumdefekt (VSD) und nimmt das Blut aus beiden Herzkammern auf. So entsteht eine Art Einbahnstraße: Das sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf fließt über den rechten Vorhof in die rechte Herzkammer und von dort über die Hauptschlagader zurück in den Körperkreislauf. Das sauerstoffangereicherte Blut aus der Lunge fließt dagegen über den linken Vorhof in die linke Herzkammer und von dort zum größten Teil über die Lungenarterie wieder zurück in die Lunge. Nur ein kleiner Teil davon kann durch das Loch in der Herzscheidewand (Ventrikelseptumdefekt) in die rechte Herzkammer und von dort über die Hauptschlagader in den Körperkreislauf gelangen.

    Der Taussig-Bing-Komplex sorgt dafür, dass sauerstoffarmes Blut in den Körperkreislauf fehlgeleitet wird und gleichzeitig nur wenig sauerstoffangereichertes Blut in den Körperkreislauf gelangt.

  • Tawara-Schenkel

    Teil des Reizleitungssystems im Herzens; Das His-Bündel teilt sich in der Kammerscheidewand in einen rechten und linken Schenkel auf, die sich dann in kleine Ästchen (Purkinje-Fasern) verzweigen. Hierüber gelangt der elektrische Impuls zu den Muskelzellen der beiden Herzkammern.

  • TCPA

    Totale cavo-pulmonale Anastomose, englisch TCPC für Total Cavo-pulmonary Connection. Operative Verbindung der oberen und unteren Hohlvene mit der Lungenarterie, dient der Kreislauftrennung bei komplexen angeborenen Herzfehlern, z. B. Tricuspidal-Atresie, singulärem Ventrikel. Variante der Fontan-Operation.

  • TEE

  • Telemetrie

    Fernabfrage eines Herzschrittmachers (durch die Haut hindurch, aber nicht-invasiv). 

  • TGA

    Die Abkürzung TGA steht für Transposition der Großen Arterien und bezeichnet eine angeborene Vertauschung der vom Herzen abgehenden Gefäße.

  • Thorax

    Brustkorb.

  • Thrombektomie

    Operative Entfernung eines Blutgerinnsels aus Arterien oder Venen.

  • Thrombolyse

    Auflösung eines Blutgerinnsels.

  • Thrombophilie

    Gerinnungsneigung.

  • Thrombophlebitis

    Entzündung der Venen.

  • Thrombose

    Bildung eines Blutpfropfs (Thrombus) in einem Blutgefäß.

  • Thromboseprophylaxe

    Vorbeugung von Blutgerinnselbildung, z.B. medikamentös durch Acetylsalicylsäure (Aspirin-Abkömmlinge) oder Kumarin.

  • Thrombozyten

    Blutplättchen, die durch ihre Klebrigkeit einen Teil des körpereigenen Blutgerinnungssystems darstellen. 

  • Thrombus

    Blutgerinnsel, Blutpfropf.

  • Thymus

    Der Thymus ist eine zweilappige Drüse des lymphatischen Systems. In dem kleinen Organ hinter dem Brustbein bilden sich am Lebensanfang bis ins Jugendalter die T-Lymphozyten, auch T-Zellen genannt. Sie werden bei der Immunabwehr gebraucht. Im Kleinkindalter wächst der Thymus noch etwas. Bis zur Pubertät behält er seine Größe, bevor er mit dem Alter allmählich schrumpft und durch funktionsloses Fettgewebe ersetzt wird.

  • TOF

    Englisch Tetralogy of Fallot. Fallotsche Tetralogie.

  • Transanulärer Patch

    Erweiterung des Ausflusstraktes der rechten Herzkammer mittels Flicken durch den Klappenring bis in die Lungenschlagader transatrial: durch den Vorhof (= Atrium).   

  • Transfusion

    Bluttransfusion; Gabe von Blut oder Blutbestandteilen, um z. B. großen Blutverlust bei Operationen auszugleichen, siehe auch Eigenblutspende.

  • Transkriptomanalyse

    Bei einer Transkriptomanalyse werden alle zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer Zelle von der DNA in RNA umgeschriebenen Gene untersucht. Bei einer räumlichen Transkriptomanalyse werden einzelne Transkripte in Zellen und Gewebe exakt lokalisiert.

  • Translation

    Der Begriff steht für die schnelle und effiziente Umsetzung präklinischer Forschung in die klinische Entwicklung.  

  • Transösophageale Echokardiographie

    Siehe TEE.

  • Transplantat

    Organ, Gewebe, das auf ein anderes Individuum übertragen wird. Bezeichnung nach Herkunft des Transplantates: - allogene, homogene Transplantation bei Übertragung Mensch/Mensch (dieselbe Art), z. B. Allo- oder Homograft - xenogene, heterogene Transplantation bei Übertragung Tier/Mensch (andere Art, z. B. Xeno- oder Heterograft) - autogene Transplantation (Empfänger und Spender identisch), z. B. Autograft   

  • Transponiert

    Umgekehrt/vertauscht stehend.

  • Trikuspidalinsuffizienz

    Mangelhaftes Schließen der Trikuspidalklappe; das Blut fließt teilweise wieder in den rechten Vorhof zurück, dadurch verminderte Herzpumpleistung.

  • Trikuspidalklappe

    Herzklappe in Form einer dreizipfligen Segelklappe zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer.

  • Trikuspidalklappenatresie

    Die Klappe ist verschlossen, die rechte Herzkammer ist unterentwickelt. Immer ist ein Vorhofscheidewanddefekt (ASD) vorhanden, über den das sauerstoffarme Blut vom rechten in den linken Vorhof und die linke Herzkammer gelangt und dann über einen vorhandenen Kammerscheidewanddefekt (VSD) in die Ausflussbahn der rechten Herzkammer. Oft mit Verengung der Pulmonalklappe.

  • Trikuspidalklappeninsuffizienz

    Mangelhaftes Schließen der Trikuspidalklappe. Das Blut fließt teilweise wieder in den rechten Vorhof zurück, dadurch verminderte Herzpumpleistung.

  • Trikuspidalklappenstenose

    Verengung der Klappe zwischen rechtem Vorhof und Herzkammer. 

  • Trisomie 21

    Die Trisomie 21, nach dem britischen Arzt John Langdon Down auch als Down-Syndrom benannt, ist das häufigste mit Behinderung einhergehende Syndrom, welches auf einer Abweichung im Chromosomensatz beruht. Etwa eines von 700 bis 800 Kindern kommt mit einem Down-Syndrom zu Welt. Beinahe die Hälfte der betroffenen Kinder hat dabei auch einen Herzfehler.

  • Trommelschlegelfinger

    Verdickung und Verbreiterung der Fingerspitzen als mögliche Folge einer langbestehenden Zyanose (siehe auch Uhrglasnägel).

  • Tubus

    Beatmungsschlauch (siehe auch Intubation).

  • Turbulenz

    Auftreten von Wirbelströmung infolge eines Hindernisses in der Blutbahn; turbulente Strömung.

  • Uhrglasnägel

    Aufwölbung der Finger- und Zehennägel als Folge einer lang bestehenden Zyanose (siehe auch Trommelschlegelfinger). Die Fingernägel sind gewölbt, wie das Glas einer Taschenuhr.

  • Ultraschall

    Siehe Sonographie.

  • Univentrikuläres Herz / Einkammerherz

    Ein univentrikuläres Herz, auch Einkammerherz genannt, ist der Sammelbegriff für verschiedene Herzfehler, bei denen nur eine funktionierende Herzkammer vorhanden ist, die beide Kreisläufe (Lungen- und Körperkreislauf) betreibt. Dazu zählen Herzfehler mit funktionstüchtigem linkem Ventrikel wie zum Beispiel eine Pulmonalatresie (PA), eine Trikuspidalatresie oder ein double inlet left ventricle (DILV) sowie Herzfehler mit funktionstüchtigem rechtem Ventrikel, zum Beispiel das Hypoplastische Linksherzsyndrom (HLHS).

  • Unterbrochener Aortenbogen

    Im obersten Teil der Aorta besteht eine unterschiedlich weite Lücke (verschiedene Typen möglich) ohne gefäßähnliche Verbindung, Neugeborenen-Notfall mit Blutversorgung der unteren Körperhälfte über den offenen Ductus arteriosus.

  • Vagus

    Nervus vagus. Gehirnnerv, gehört zum parasympathischen Systems, seine Reizung verlangsamt den Herzschlag.

  • Valvula

    Die Klappe.

  • Valvulär

    Zur Klappe gehörig.

  • Valvuloplastie

    Aufdehnung einer verengten Klappe, zum Beispiel mit einem Ballonkatheter.

  • Valvulotomie

    Chirurgische Erweiterung einer verengten Klappe.

  • Vaskulitis

    Eine Vaskulitis, englisch vasculitis, ist eine Erkrankung, bei der das Immunsystem die Blutgefäße angreift. Die Gefäßentzündung kann Arterien, Kapillaren, Venolen und Venen betreffen und zu schweren Organschäden führen.

  • Vasodilatation

    Gefäßerweiterung, z.B. um eine bessere Durchblutung von Körperteilen zu bewirken.

  • Vasokonstriktion

    Gefäßverengung, Durchblutungsverminderung.

  • Vegetation

    Gewebewucherung, z. B. an einer Herzklappe infolge einer Infektion (Endokarditis).

  • Vena cava

    Körperhohlvene. Obere (superior) und untere (inferior) Hohlvene; Sammelvenen, die das sauerstoffarme Blut aus der oberen oder unteren Körperhälfte in den rechten Vorhof leiten.

  • Vene

    Zum Herzen hinführendes Blutgefäß, im Allgemeinen mit sauerstoffarmem Blut gefüllt (Ausnahme Lungenvene).

  • Venöses Blut

    Venen-Blut; meist sauerstoffarm (Vene).

  • Ventrikel

    Bezogen auf das menschliche Herz sind die Ventrikel die beiden größeren, zwischen den Segelklappen und den Taschenklappen befindlichen Herzkammern.

  • Ventrikelseptum

    Trennwand des Herzens zwischen linker und rechter Hauptkammer des Herzens.

  • Ventrikelseptumdefekt

    Bei einem Ventrikelseptumdefekt (VSD) handelt es sich um ein Loch in der Wand zwischen den beiden Herzkammern. „Ventrikel“ lautet der Fachbegriff für die Herzkammern, die das Blut aus dem Herzen herauspumpen. „Septum“ bezeichnet die Scheidewand, die die rechte und die linke Herzhälfte voneinander trennt. Der Begriff „Defekt“ weist auf einen Fehler hin, in diesem Fall auf ein Loch.

  • Ventrikulär

    Vom Ventrikel ausgehend. Bezogen auf das menschliche Herz sind die Ventrikel die beiden größeren Herzkammern, die sich zwischen den Segelklappen und den Taschenklappen befinden.

  • Ventrikuläre Tachykardie

    Kurz VT. Ein schneller Herzschlag, der von abnormalen Impulsen verursacht wird, die aus einem einzigen Bereich des Ventrikels kommen. Der schnelle Herzschlag von 120-250 Schlägen pro Minute kann zu Schwindelgefühlen, Schwäche, Sehstörungen und schließlich zur Bewusstlosigkeit führen.

  • Ventrikulotomie

    Chirurgische Eröffnung einer Herzkammer (Ventrikel).

  • Verkalkung

    Aufbau von Kalzium, z.B. in Gefäßen.

  • Viskosität

    Zähigkeit, Fließeigenschaft des Blutes; nimmt zu, wenn sich das Blut verdickt.

  • Vitamin

    Vitamine sind chemische Verbindungen, die der Organismus nicht als Energieträger, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt. Diese können nicht selbst vom Körper hergestellt werden und müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden.

  • VKAs

    Vitamin K-Antagonisten

    Das Kürzel VKAs steht für Vitamin K-Antagonisten. Die Gerinnungshemmer gehören zu den oralen Antikoagulanzien. Die Cumarin-Derivate in Pillenform hemmen die Bildung oder Wirkung bestimmter Gerinnungsfaktoren, indem sie in der Leber in die biochemischen Prozesse ihrer Bildung eingreifen. Cumarin ist als Aromastoff in zahlreichen Lebensmitteln enthalten, in höherer Konzentration kommt er in Zimtsorten vor. Bei empfindlichen Menschen kann er schon in geringen Dosen Leberschäden verursachen. Vitamin K-Antagonisten werden seit den 1940er Jahren als orale Antikoagulanzien eingesetzt, in Deutschland vielen etwa unter dem Handelsnamen „Marcumar“ bekannt.

  • Vorhofflattern

    Im Unterschied zum Vorhofflimmern handelt es sich beim Vorhofflattern um eine Rhythmusstörung, die meist vom rechten Vorhof des Herzens ausgeht. Wie beim Vorhofflimmern ist auch hier die normale Erregungsleitung gestört und sorgt dafür, dass sich die Vorhöfe in einer sehr schnellen Frequenz von 240 bis 340 Mal pro Minute zusammenziehen. Dies ist so schnell, dass nicht jede Erregung zu den Kammern weitergeleitet werden kann. Die Herzkammern schlagen dann bis zu 150 Mal pro Minute, wenn die Flatterfrequenz bei z.B. 300 pro Minute liegt.

  • Vorhofflimmern

    Herzrhythmusstörung, bei der beide Vorhöfe über 300-mal pro Minute unregelmäßig schlagen. Die Erregung wird nur teilweise auf die Herzkammern übergeleitet. Die Herztätigkeit ist unregelmäßig (und als unregelmäßiger Puls tastbar) Ursachen können Herzklappenfehler, eine koronare Herzkrankheit oder eine Schilddrüsenüberfunktion sein.

  • Vorhofseptum

    Trennwand zwischen linker und rechter Vorkammer des Herzens. 

  • Vorhofseptumdefekt

    Kurz ASD für Atriumseptumdefekt. Defekt in der Scheidewand, die normalerweise die Vorhöfe voneinander trennt. 

  • Vorhofseptumdefekt vom Primumtyp

    Kurz ASD I. Spezielle Form des Vorhofseptumdefekts meist kombiniert mit einer Undichtigkeit der Mitralklappe

  • Vorhofseptumdefekt vom Sekundumtyp

    Kurz ASD II. Häufigste Form eines Vorhofseptumdefekts, keine Klappenbeteiligung 

  • Vorhofumkehroperation

    Bei diesem Eingriff bleiben die "falschen“ oder vertauschten Verbindungen zwischen den Kammern und den großen Gefäßen bestehen; der Chirurg schafft ein Umleitungssystem im Bereich der Vorhöfe, so dass das sauerstoffarme und sauerstoffreiche Blut in die jeweils richtigen Gefäße gelangt (Palliativoperation; Mustard-Operation; Senning-Operation).

  • Vorlast

    Belastungskomponente des Herzens. Vorlast ist das Blutangebot an das Herz, das verringert (z. B. bei großem Blutverlust) oder erhöht sein kann, weil das Herz aufgrund eines Scheidewanddefektes oder eines Shunts eine größere Blutmenge pumpen muss. Senkung der Vorlast zur Herzentlastung bei Herzinsuffizienz.

  • Vorsorgevollmacht

    Damit legen wir fest, wer im Bedarfsfall stellvertretend für uns Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner ist, in unserem Namen entscheidet und unseren Patientenwillen gegenüber Ärztinnen und Ärzten sowie medizinischem Personal vertritt.

  • VSD

    Ventrikelseptum-Defekt

    englisch ventricular septal defect, kurz VSD, Loch in der Wand des Herzens, das normalerweise die rechte von der linken Herzkammer trennt. Ein spontaner Verschluss kleiner, besonders muskulärer VSDs ist während der Kindheit möglich. Ein VSD kann zum Herzversagen führen, chirurgische Eingriffe erfordern oder durch Erkrankungen der Lungengefäße verkompliziert werden.

  • Warnes

    Die Klassifizierung von Herzfehlern nach Schweregrad unter Berücksichtigung von therapeutischen Maßnahmen und Folgeerkrankungen geht auf die renommierte britische Kardiologin und EMAH-Spezialistin Dr. Carole A. Warnes zurück. Siehe auch Verteilung der registrierten Patienten nach dem Schweregrad der Herzfehler. Hier geht es zur Publikation.

  • Xenograft

    Siehe Heterograft.

  • Zentraler Venenkatheter

    Kurz ZVK. Über eine Vene (meist am Hals) wird eine Nadel oder ein kurzer Schlauch eingeführt und durch ein großes Blutgefäß zum Herzen vorgeschoben. Dies erfolgt z. B. vor der Operation; nach der Operation können hierüber notwendige Blutentnahmen erfolgen.

  • Zilien

    Zilien. Bei den auch als „Antennen der Zelle“ bezeichneten Zilien handelt es sich um membranumschlossene Zellorganellen, die aus fast allen Zellen im Menschen herausragen und auch von vielen Tieren und niedrigeren Lebensformen gebildet werden. Sie erfüllen Aufgaben sowohl bei der Zellfortbewegung (z.B. von Einzellern) als auch bei der Aufnahme von Signalen aus der Umwelt. Eine wichtige Aufgabe von Zilien ist die Kommunikation zwischen Zellen. Während der Embryonalentwicklung sorgt ihre Aktivität dafür, dass jede Zelle ihren festgelegten Platz einnimmt. Sind Zilien schon im frühen Entwicklungsstadium in ihrer Funktion gestört, kann dies beispielsweise zu einer fehlerhaften Anordnung der inneren Organe führen.

  • Zyanose

    Bläuliche Hautverfärbung infolge Sauerstoffmangels im Blut, meist die Folge eines bestehenden angeborenen Herzfehlers. Dabei fließt ein Teil des sauerstoffarmen Blutes, das aus dem Körper zum Herzen zurückkehrt, nicht in die Lunge, um dort Sauerstoff aufzunehmen, sondern zum Beispiel durch ein Loch in der Scheidewand direkt vom rechten in den linken Teil des Herzens zurück in den Körperkreislauf.

  • Zyanotischer Herzfehler

    z. B. Fallotsche Tetralogie, Trikuspidalatresie, Transposition der großen Arterien, Pulmonalatresie. Ursache einer auftretenden Zyanose sind vor allem Verengungen (Stenosen) mit Folge einer verminderten Lungendurchblutung und einer Vermischung von sauerstoffarmem und -reichem Blut.

  • Zytomegalie

    Zytomegalie ist eine Erkrankung, die durch Humane-Herpes-Virus 5 (HHV 5) genannt, ausgelöst wird. Es bleibt nach einer Infektion lebenslang in den menschlichen Zellen. Die Erstinfektion mit dem Zytomegalie-Virus verläuft in 99 Prozent ohne oder nur mit geringen Krankheitssymptomen, so dass die Betroffenen häufig von der Infektion nichts bemerken.

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