Knowledge and Communication
Was bedeutet die Corona-Pandemie für AHF Patienten?
Zweite Umfrage gestartet
Scientific name of the study
Risikostratifizierung und Langzeitimplikationen bei Covid-19 Patienten mit angeborenen Herzfehlern
Seit 2020 leben wir mit der Corona Pandemie. Ihre Auswirkungen werden uns dauerhaft beschäftigen. Inzwischen steigen die Infektionszahlen erneut an. Zugleich genießt erst knapp mehr als die Hälfte der Bundesbürger einen vollständigen Impfschutz. Insbesondere Risikopatienten und ihre Angehörigen stellt der Alltag mit dem Virus vor große Herausforderungen.
Neben vielen drängenden medizinischen Fragen, zu denen auch am Kompetenznetz Angeborene Herzfehler geforscht wird, ermitteln wir daher, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern die Pandemie erleben und welchen Einfluss das auf ihre Lebensqualität hat. Ziel unserer Studie ist es, eine wissenschaftliche Grundlage dafür zu schaffen, geeignete Pandemie-Maßnahmen und Beratungsangebote für Menschen mit angeborenen Herzfehlern zu entwickeln.
Die individuellen Risiken zu kennen, die durch eine Ansteckung mit COVID-19 entstehen können, ist für Patienten mit angeborenem Herzfehler sehr wichtig. Deshalb verfolgen wir im Rahmen unserer Studie auch die Krankheitsverläufe von Patienten nach, die sich bereits mit COVID-19 infiziert haben. Ziel dieses Teils der Studie ist es, die Risiken einer COVID-19-Infektion von Menschen mit angeborenem Herzfehler zu ermitteln. Nur auf Grundlage einer bestmöglichen Risikobewertung können Menschen mit angeborenem Herzfehler angemessene und auf das individuelle Sicherheitsbedürfnis abgestimmte Schutzmaßnahmen ergreifen.
Zweite Corona-Umfrage in Anlehnung an COSMO
An einer ersten Online-Umfrage im April 2020 haben 3.558 jugendliche und erwachsene Patienten mit angeborenen Herzfehlern sowie Eltern und Sorgeberechtigte von Kindern und Jugendlichen mit angeborenen oder erworbenen Herzerkrankungen teilgenommen. Sie gaben unter anderem an, wie gut sie sich informiert und geschützt fühlen, wie sie ihre Risiken einschätzen und welche Strategien ihnen dabei helfen, den Ausnahmezustand zu bewältigen.
Daran anschließend haben wir in diesem Jahr erneut bundesweit mehrere tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler zu ihrer aktuellen Lebenssituation befragt. Unser Fragenkatalog orientiert sich am Corona Snap Chat Monitoring (COSMO). COSMO ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Erfurt, des Robert Koch Instituts (RKI), der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), des Leibniz-Institut für Psychologie, des Science Media Center, des Bernhard Nocht Instituts für Tropenmedizin und des Yale Institute for Global Health.
Wo liegen die Unterschiede?
Im Rahmen von COSMO ermitteln Wissenschaftler anhand von wöchentlichen bis zweiwöchentlichen repräsentativen Umfragen die psychologische Lage in der erwachsenen deutschen Bevölkerung unter Corona-Bedingungen. Gefragt wird unter anderem nach der Risikowahrnehmung, dem Wissens- und Informationsstand, nach der Impfbereitschaft und dem Vertrauen in die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
Auf Grundlage unserer daran angelehnten Vorgehensweise wollen wir herausfinden, ob und wie sich das Erleben der Corona-Pandemie von Menschen mit angeborenem Herzfehler von dem herzgesunder Menschen unterscheidet. Von den Ergebnissen versprechen wir uns Anhaltspunkte für den geeigneten Schutz auch weiterer vulnerabler Bevölkerungsgruppen.
Wie verkraften Patienten mit angeborenem Herzfehler eine Infektion?
Nach Abschluss und Auswertung der Ergebnisse der Umfrage werden wir im nächsten Studienschritt Telefoninterviews mit Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmern führen, die nach eigenen Angaben an COVID-19 erkrankt waren oder sind. Ziel der vertiefenden qualitativen Erhebung ist es, mehr darüber zu erfahren, wie die Erkrankung und die Genesung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einem angeborenen Herzfehler verläuft und welche Spätfolgen möglicherweise auftauchen. Nur so lässt sich eine verlässliche Risikoeinschätzung treffen, die zur Verbesserung von Präventions- und Behandlungsstrategien beiträgt.
Dankeschön
Unsere Studie wird gefördert von der Deutschen Herzstiftung. Für die große Bereitschaft der Registerteilnehmer, unsere Forschung zu unterstützen, bedanken wir uns im Namen des gesamten Forscherteams. Zu den Ergebnissen werden wir zeitnah berichten.
In charge of the project:
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Dr. med. Ulrike Bauer
Ulrike Bauer, born in 1958, is the Scientific Managing Director of the National Register for Congenital Heart Defects and the Competence Network for Congenital Heart Defects. More
Ulrike Bauer studied human medicine at the Humboldt University of Berlin. After finishing her doctorate on echocardiography in congenital heart disease, she was a resident for internal medicine at the county hospital in Chemnitz, after which she transferred to the Institute for Cardiovascular Diagnostics at the Charité Berlin. From there she transferred to the department of pediatric cardiology at the German Heart Center, Berlin (Deutsches Herzzentrum Berlin). Under the guidance of Prof. Dr. Peter E. Lange, Ulrike Bauer started setting up a nationwide register for congenital heart disease. The initiative by Prof. Dr. Peter E. Lange lead to the founding of the association of the National Register for Congenital Heart Defects. It was jointly supported by the board of trustees of Deutsches Herzzentrum Berlin and the cardiac societies, as well as by parent and patient associations. The same year was also the kick-off for creating the Competence Network for Congenital Heart Defects, which could took place thanks to government grants. Ulrike Bauer is a member of the German Society of Paediatric Cardiology (DGK), the European Society of Cardiology (ESC), the German Cardiac Society (DGK) and the Association for European Paediatric and Congenital Cardiology (AEPC).
Kompetenznetz Angeborene Herzfehler e. V.
Network Headquarters
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin -
PD Dr. med. Stefan Orwat
Stefan Orwat is senior physician and specialist for internal medicine and cardiology with additional qualification ACHD at the Clinic for Cardiology III: Congenital Heart Defects (ACHD) and Valve Diseases at Münster University Hospital. More
Stefan Orwat completed his medical studies at the Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster. In 2004 he received his doctorate here with his dissertation on "Cardiovascular Phenotyping of a Small Animal Model with Autosomal Dominant Polycystic Kidney Disease Type 2 (ADPKD2)" under Professor Dr. med. h.c. Günter Breithardt. In 2018, the specialist for internal medicine and cardiology and ACHD certified expert for adults with congenital heart defects was awarded the venia legendi for internal medicine by the medical faculty of the EMU. As senior physician, the trained emergency physician at the University Hospital Münster has been in charge of the outpatient department of the Clinic for Cardiology III: Congenital Heart Defects (ACHD) and Valve Diseases since 2016, and since 2018 also of the echocardiography of the Clinics for Cardiology I-III. Stefan Orwat is a member of the German Society of Cardiology - Heart and Circulation Research (DGK), the European Society of Cardiology (ESC) and here the European Assocation for Cardiovascular Imaging, the ESC Working Group on Grown-Up Congenital Heart Disease and the ESC Working Group on Valvular Heart Disease.