Wie gut ernähren sich Kinder und Jugendliche mit angeborenen Herzfehlern?, iStockphoto.com | energyy © iStockphoto.com | energyy

Gesundheit und Ernährung

Was gibt‘s denn zum Essen?

E-BAHn: Bundesweite Studie zum Essverhalten von Herzkindern

Wissenschaftlicher Name der Studie

E-BAHn (Ernährung Bei Angeborenen Herzfehlern)

Wer von uns kennt das nicht: Die süße Belohnung, das Trostbonbon. Rasch noch etwas essen, schnell mal beruhigen. Der Griff zu Süßigkeiten, Fast Food, Limonaden und Fertiggerichten ist vielen längst zur täglichen Gewohnheit geworden. Kein Wunder: Solche Nahrungsmittel sind sofort verfügbar. Für die Zubereitung von abwechslungsreicher Kost und für regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten dagegen gönnen wir uns im hektischen Alltag oft kaum noch Zeit. Das hat Folgen, auch für Kinder und Jugendliche mit angeborenen Herzfehlern.

Zu fett, zu süß und davon zu viel. Immer mehr Kinder in Deutschland leiden unter den Folgen einer unausgewogenen Ernährung. Der ungesunde Essstil kann Kindern und Jugendlichen mit angeborenen Herzfehlern besonders gefährlich werden. Gefördert von der Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e. V. haben wir am Kompetenznetz mit E-BAHn daher eine erste breite Studie zu ihrem Ernährungsverhalten gestartet.

Unheilvoller Trend

Laut aktueller KiGGS Studie sind zwei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland übergewichtig. Das ist ein Anteil von etwa 15 Prozent. Bei 800.000 Kindern und Jugendlichen ist das Übergewicht so ausgeprägt, dass wir von Adipositas sprechen. Der Fettanteil im Körper ist dann so hoch, dass er der Gesundheit dauerhaft gefährlich wird und auch die Entstehung schwerer chronischer Erkrankungen begünstigt. Hinzu kommen soziale Nachteile und wirtschaftliche Kosten, die damit für den Einzelnen wie für die Gesellschaft verbunden sind. Rund 63 Milliarden Euro geben wir in Deutschland jährlich allein für die Behandlung der Folgen von Adipositas, für Krankengeld und Frührenten aus.

Entscheidend für den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität bei AHF

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung zählt neben ausreichender körperlicher Bewegung zu den wichtigsten Maßnahmen, um Krankheitsrisiken vorzubeugen, und das von klein auf. Denn eine mangelnde Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen beeinträchtigt die Knochen- und Muskelentwicklung von Kindern und Jugendlichen ebenso wie ihre geistige und sozial-emotionale Entwicklung und ihre körpereigene Abwehr gegen Krankheitserreger.

Für den Krankheitsverlauf bei angeborenen Herzfehlern ist das ein entscheidender Faktor. Die Dauer der Erholung nach einem medizinischen Eingriff, das Auftreten von Folgeerkrankungen, die Notwendigkeit erneuter Eingriffe, die langfristige Lebensqualität – all das wird von der körperlichen Entwicklung der Kinder beeinflusst. Eine ausgewogene Ernährung ist daher von entscheidender Bedeutung, um Folgeerkrankungen und weiteren Gesundheitsproblemen bei Kindern und Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler (AHF) vorzubeugen und eine möglichst hohe Lebensqualität zu sichern.

Wohlstandskrankheiten vermeiden

Neben einer guten Körpergewichts- und Körperlängenzunahme im Säuglings- und Kindesalter rückt daher die Prävention erworbener Wohlstandskrankheiten wie Adipositas und Diabetes mellitus zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses der Erforschung angeborener Herzfehler. Zur körperlichen Bewegung von Kindern und Jugendlichen mit angeborenen Herzfehlern in Deutschland haben wir bereits im Rahmen unserer S-BAHn Studie geforscht.

Mit unserer E-BAHn Studie wollen wir jetzt herausfinden, wie gut sich Kinder und Jugendliche mit angeborenen Herzfehlern ernähren. Damit schaffen wir die Grundlage für weitere Forschungsarbeiten zur Verbesserung der Behandlung, der Gesundheitsvorsorge und der Lebensqualität bei angeborenen Herzfehlern.

Bundesweite Patientenumfrage: Sind Sie dabei?

Dazu starten wir demnächst unsere E-BAHn-Umfrage unter Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler. Über 25.000 Kinder und Jugendliche mit angeborenen Herzfehlern im Alter zwischen sechs und unter 18 Jahren sind in der weltweit größten Datenbank auf freiwilliger Basis registriert. Im ersten Schritt befragen wir Eltern und Sorgeberechtigte sowie mit ihrem Einverständnis registrierte Jugendliche und Kinder online zum Essverhalten.

Die Umfrageergebnisse auf Datenbasis des Nationalen Register vergleichen wir anschließend mit den Daten von gleichaltrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der repräsentativen KiGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts. Zum Start der Umfrage und zu den Ergebnissen halten wir Sie selbstverständlich auf dieser Website und auf der Facebookseite des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler auf dem Laufenden.

Diese Studie wird gefördert durch die Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e. V. © Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e. V.
Diese Studie wird gefördert durch die Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e. V.

Verantwortlich für das Projekt:

  • Prof. Dr. med. Christian Apitz, Universitätsklinikum Ulm © Universitätsklinikum Ulm

    Prof. Dr. med. Christian Apitz

    Der Kinderkardiologe Christian Apitz leitet als Oberarzt seit 2015 die Sektion Pädiatrische Kardiologie am Universitätsklinikum Ulm. mehr

    Universitätsklinikum Ulm
    Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrische Kardiologie

    Eythstr. 24
    89075 Ulm
  • Prof. Dr. med. Jannos Siaplaouras, Nicole Dietzel © Nicole Dietzel

    Prof. Dr. med. Jannos Siaplaouras

    Jannos Siaplaouras leitet als Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin , Kinderkardiologe und Spezialist für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern die Praxis am Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda. mehr

    Praxis am Herz-Jesu-Krankenhaus
    Gerloser Weg 23 A
    36039 Fulda
  • Dr. rer. medic. Paul Christian Helm, Dipl.-Psych., Wolfram Scheible für Nationales Register © Wolfram Scheible für Nationales Register

    Dr. rer. medic. Paul Christian Helm

    Kompetenznetz Angeborene Herzfehler e. V.
    Netzwerkzentrale

    Augustenburger Platz 1
    13353 Berlin
  • Prof. Dr. Sigrid Hahn Diätetik, Hochschule Fulda, Dinias Fotografie Nicole Dietzel © Hochschule Fulda, Dinias Fotografie Nicole Dietzel

    Prof. Dr. Sigrid Hahn

    Prof. Dr. Sigrid Hahn ist Professorin für Diätetik an der Hochschule Fulda. mehr

    Hochschule Fulda
    Leipziger Str. 123
    36037 Fulda
  • Dr. med. Ulrike Bauer, Wolfram Scheible für Nationales Register © Wolfram Scheible für Nationales Register

    Dr. med. Ulrike Bauer

    Ulrike Bauer ist Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler e. V. und des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler e. V. mehr

    Kompetenznetz Angeborene Herzfehler e. V.
    Netzwerkzentrale

    Augustenburger Platz 1
    13353 Berlin

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